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Das melancholische Mädchen

BRD 2019 Regie: Susanne Heinrich, mit Marie Rathscheck 80 Min. FSK ab 12

„Im Film muss immer etwas passieren. Melancholischen Mädchen passiert nichts.“ Das Debüt von Susanne Heinrich beginnt mit einer Irritation und löst dieses Versprechen sogar ein. So richtig viel passiert nicht in dem diesjährigen Gewinner des Max-Ophüls-Preises. Und doch verströmt die Aneinanderreihung skurriler Episoden eine seltsame Sogwirkung. Die anfängliche Irritation bleibt erhalten. Wir begleiten eine junge attraktive Frau auf ihrem Weg und der steten Suche nach etwas, das sie aus der Lethargie reißt. Sie begegnet Männern, Frauen, Paaren, es gibt eine Gesangsnummer, eine komplett mit Musik unterlegte Passage. Die Figuren bewegen sich durch die Kulissen ihrer Existenz, die Dialoge sind meist motivationslos aufgesagt und voller Floskeln. „Das melancholische Mädchen“ will nicht gefallen, ist widerborstig und grell. Susanne Heinrich gelingt es auf diese Weise, die Absurdität menschlicher Verhaltensweisen zu hinterfragen und das Medium Film neu zu definieren.


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