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Ein letzter Job

Großbritannien 2018 (King of Thieves) Regie: James Marsh, mit: Michael Caine, Jim Broadbent, Tom Courtenay, Michael Gambon, Ray Winstone, Charlie Cox 108 Min. FSK ab 12

Der „letzte Job“ als Rentenbaustein oder aus Langweile im Ruhestand ist seit Generationen Routine. So könnte man diese Variante mit den Schauspiellegenden Michael Caine, Jim Broadbent, Tom Courtenay, Michael Gambon, Ray Winstone und Charlie Cox vorspulen und nur die Momente genießen, in denen auf die jungen (Gauner-) Rollen verwiesen wird. Doch im Kino fehlt dieser Knopf zum Glück. Deshalb darf man hier allzu Bekanntes erneut mitmachen.

Als die große Liebe des wohlhabenden Ruheständlers Brian Reader (Michael Caine) stirbt, hält ihn nichts mehr an seinem Versprechen, legal zu bleiben. Der junge Basil (Charlie Cox) hat die Idee für einen lukrativen Raubzug und Brian trommelt ein paar alte Kumpels zusammen. Der Bruch geht scheinbar sehr leicht vonstatten, die Probleme tauchen erst später auf und sind vor allem intern. Gierige und niederträchtige Gauner legen sich gegenseitig rein, während die Polizei dank allgegenwärtiger Überwachungskameras leichtes Spiel hat.

Dieses „Oceans 60+“ sollte wahrscheinlich so cool sein, wie Caine in seinen besten Rollen („Get Carter“, „Zwei hinreißend verdorbene Schurken“) war. Tatsächlich klaut er seinen auch nicht untalentierten Kollegen die meisten Szenen, wie man so schön auf Englisch sagt. Sein Brian trifft sich immer in einem Jazzclub. Kenny hingegen werkelt in seinem kleinen Garten. Doch der eigentlich gute Regisseur James Marsh („Vor uns das Meer“, „Die Entdeckung der Unendlichkeit“) kann der Routine mit Minimal-Twist kein reizvolles Aussehen geben. Der spannungslose Film läuft ab wie ein dünnes Erinnerungsalbum der britischen Gangster-Darsteller.


Ein FILMtabs.de Artikel