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Was Männer wollen (2019)

USA 2019 (What men want) Regie: Adam Shankman, Taraji P. Henson, Josh Brener, Jason Jones, Max Greenfield 117 Min.

Eigentlich erstaunlich, dass es fast zwei Jahrzehnte dauerte, bis die Mel Gibson-Gleichberechtigung eingeführt wurde: Also dass eine Frau das Recht erhält, eine Mel Gibson-Rolle zu spielen. Eine schwarze Frau. Es liegt dabei allerdings hauptsächlich am Drehbuch, dass „Was Männer wollen“ nicht so witzig, unterhaltsam und gut ist, wie „Was Frauen wollen“.

Nicht auf den Kopf gefallen ist die Idee, dass eine burschikose Sportler-Agentin plötzlich die Gedanken von Männern hört, nachdem sie auf den Kopf gefallen ist. Nun spielt da auch Gedächtnisverlust mit, denn eigentlich erinnern Mann und Frau sich noch sehr gut an die erfolgreiche romantische Komödie „Was Frauen wollen“ von der exzellenten Nancy Meyers. Macho Mel Gibson gab den Frauenversteher in einer Werbeagentur. Nun spielt Ko-Produzentin Taraji P. Henson („Empire“, „Hidden Figures“) die maskulin polternde Ali Davis in einer sehr von Steroiden geschwängerten Sportagentur. Nachdem die Karrierefrau bei der Beförderung wieder übergangen wurde, weil sie angeblich Männer nicht genug verstehe, versteht sie nach ein paar Drogen und viel Party alles, was Männer denken.

Es dauert ziemlich lange, bis der Film sich vor den Kopf schlägt und mit dem Clou herausrückt. Bis dahin muss Ali egoistisch und hysterisch im alten, frauenfeindlichen Sinne durch die Handlung stöckeln. Dabei inszeniert Adam Shankman („Hairspray“) in seinem afroamerikanischen und weiblichen Remake alles lieber zu laut als etwas raffiniert. So fällt zu sehr auf, dass Ali erst eine Kakophonie an Gedanken verwirrt und sie dann dramatisch günstig bei Pokerspiel alles brav hintereinander hört.

Später gewinnt „Was Männer wollen“ etwas an Gehalt. Nein, nicht direkt finanziell! Ali sieht ihren Egoismus ein und dass sie mit den Gefühlen anderer spielte. Das Schema kennt man nicht nur vom dem weißen Männer-Film „Was Frauen wollen“. Und man erkennt, „Was Männer wollen“, dass es nicht automatisch besser ist, wenn es nicht mehr weiß und männlich daher kommt.


Ein FILMtabs.de Artikel