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The Sisters Brothers

Frankreich, Belgien, Rumänien, Spanien 2018 Regie: Jacques Audiard, mit John C. Reilly, Joaquin Phoenix, Jake Gyllenhaal, Riz Ahmed 121 Min. FSK ab 12

Eli und Charlie sind die Sisters Brüder, zwei aufstrebende Kopfgeldjäger, die dabei sind, sich einen Namen zu Machen. Es sind die 1850er, eine Zeit des Aufbruchs, in der einfache Männer vom Wohlstand träumen und andere von einer neuen Gesellschaft. Hermann Kermit Warm träumt von beidem. Er hat eine chemische Formel entdeckt, mit der er das Gold in den Flüssen zum Leuchten bringt. Das macht ihn zu einem gefragten Mann und so schickt der Colonel die Sisters Brüder aus, um das wertvolle Wissen aus ihm heraus zu pressen. Hermann hat einige Tage Vorsprung, an seinen Fersen heftet allerdings auch schon der distinguierte Geschäftsmann John Morris. Die Jagd ist ein zentrales Element des Westerngenres und steht auch hier zunächst im Zentrum. Audiard vermag es aber, sie um neue Elemente, wie etwa die Strapazen der Natur zu bereichern. In der zweiten Hälfte wandelt sich dann der Ton, ebenso wie der romantisch verklärte Western längst dem Fortschritt zuneigt. Neben dem humanistischen Ansatz, der die Vorlage des Kanadiers Patrick DeWitt ausmacht, sind es vor allem die Schauspieler, die den vielschichtigen Charakteren Konturen verleihen. Joaquin Phoenix und John C. Reilly glänzen als ungleiches Bruderpaar, das dem ungehobelten Killerklischee des Genres widerspricht. Jake Gyllenhaal und Riz Ahmed versuchen am anderen Ende eine Perspektive in all dem Staub und Blutvergiessen zu finden. The Sisters Brothers ist ein ruhig erzählter Spätwestern mit ebenso grandiosen Bildern wie exzellenten Schauspielern.


Ein FILMtabs.de Artikel