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Berlinale Fußnote: Policeman (2011) von Nadav Lapid

Nadav Lapid gewann mit „Synonymes“ den Goldenen Bären der Berlinale. „Policeman“ (Ha-shoter) ist ein früheres Beispiel seines Könnens.

Regie: Nadav Lapid

„Policeman“ erzählt eine doppelte Geschichte, die erst langsam zusammenfindet: Die von Yaron, Mitglied einer Antiterrorgruppe, der sich rührend um seine hochschwangere Frau bemüht und zugleich ganz in den martialischen Macho-Ritualen seiner korrupten Einheit aufgeht. Und dann die einer Gruppe von linken Aktivisten, deren zentrale Figur die Bürgertochter Shira ist; eine wild entschlossene, alles Private zurückstellende, zukünftige Terroristin. Sie kommen zusammen, als die engagierten jungen Leute eine dekadente Hochzeit überfallen und Geiseln nehmen. Was sich als harmlose Verwirrung sehen lassen könnte, wird durch brutale Selbstjustiz zum Drama für alle Beteiligten.
Es ist der inner-israelische Konflikt, der „Policeman“ zu einem so spannenden wie außergewöhnlichen Film macht, der die Bruchlinien des Landes aufreißt. In einem unermüdlichen Showdown prallen schließlich die beiden Gruppierungen aufeinander. Ein ebenso erwarteter wie überraschender Moment. Die DVD enthält als Bonus ein Gespräch des Filmemachers und Autors Nicolas Wackerbarth mit Regisseur Nadav Lapid.


Ein FILMtabs.de Artikel