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Alita: Battle Angel

USA 2018 Regie: Robert Rodriguez, mit Rosa Salazar, Christoph Waltz, Jennifer Connelly 122 Min.

Der visionäre James Cameron („Titanic“, „Avatar“) als Produzent und der ruppige Regisseur Robert Rodriguez („Sin City“) sind keine Paarung, die einem direkt einfällt. Bei der lange erwarteten Realverfilmung der Manga-Reihe „Gunnm“ von Yukito Kishiro geht es allerdings tatsächlich darum wie man eine futuristische Vision zu einem filmischen Spektakel macht. Kampfroboter mit Menschenköpfen stehen für viel digitaler Technik mit aufgesetzter Schauspielkunst.

Man kann den kindlich staunenden Blick Alitas (Rosa Salazar) gut verstehen, angesichts dieser Zukunfts-Welt: Ein Einrad-Motorrad rast an alten Holz-Türen vorbei, riesige Roboter patrouillieren in den Straßen, Menschen mischen sich mit Cyborgs und über allem schwebt eine gigantische Himmelsstadt. Es ist eine sehr faszinierende Welt, diese Mischung aus alt und futuristisch.

Das Maschinen-Wesen Alita wurde von ihrem Schöpfer oder Vater Ido (Christoph Waltz) auf dem Schrottplatz gefunden. Zu retten war nur der Kopf, der künstliche Körper sollte einst Idos kranke und mittlerweile verstorbene Tochter stützen. Jetzt steht Alita ohne Erinnerungen in einer neuen Welt, an die sie sich aber erstaunlich gut anpasst. Bald wird das liebliche Gesicht in einer zukünftigen Version des brutalen Rollerballs glänzen und als Kampf-Engel beeindrucken.

Berserkers, die „Panzer-Kunst“ (auch im Original auf deutsch) beherrschen, sind hier die Ninja und Superhelden. Alita wird sich als Kämpferin aus alten Zeiten herausstellen und eine komplexe Gesellschaft auf den Kopf stellen. Vor allem über Kämpfe mit Maschinen-Monstern, nackten Roboter-Skeletten mit Menschenköpfen. Das sind zwar eindrucksvolle Kreaturen, wenn man gerne mit Baukästen Roboter-Monster zusammenbaut, doch die meisten mittelmäßigen Action-Stars zeigen raffiniertere Kampfmethoden.

Alita hingegen ist ein schöner Charakter, der im Verlauf der Handlung nicht nur technisch immer besser ausgestattet wird, sie macht auch als Person eine Menge Entwicklung mit. Das macht „Alita“ bei allem State of the Art-Firlefanz in digitaler Tricktechnik, der ja morgen schon veraltet sein wird, trotzdem zu einem anständigen Film. Waltz gibt witzig den Ido, der als braver Wissenschaftler mit großem Herzen nächtens zum Jäger und Killer übler Roboter wird. Allerdings funktioniert – ebenso wie bei der Realfilm-Version von „Ghost in the Shell“ – die Ãœbertragung vom Anine nicht ganz. Der Film präsentiert flott zusammengeflickte Bruchstücke einer Saga und macht letztlich vor allem neugierig auf das Original, den ursprünglichen Manga.


Ein FILMtabs.de Artikel