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The Happytime Murders

USA 2018 Regie: Brian Henson mit Melissa McCarthy, Elizabeth Banks, Maya Rudolph 91 Min. FSK ab 12

Muppets auf Drogen im Pornofilm? Nein – „The Happytime Murders“ ist kein Kinderkram, auch wenn die Zugehörigkeit zur Hanson- und Muppet-Familie unübersehbar ist. Brian, Sohn des „Muppet Show“-Gründers Jim, Hanson lässt mit schmutzigen Puppen und der populären Ulknudel Melissa McCarthy eine Menge kriminellen Stoff aufwirbeln – auch den von zerfetzten Puppen!

Es ist ein Klassiker: Die blonde (ok, hier: rothaarige) Schönheit bittet den heruntergekommenen Privatdetektiv in dessen dunklem Büro um Hilfe in einem Erpressungsfall. Nur ist diesmal in Los Angeles der Bogart-Typ vom Detektivbüro eine Puppe. Phil war einst die erste Puppe im ansonsten menschlichen Polizei-Dienst. Aber nach einem bösen Fehlschuss wurde das Gesetz, dass Puppen keine Polizisten mehr sein dürfen, nach Phil benannt. Mehr als er selbst hasst ihn seine ehemalige Menschen-Partnerin Detective Connie Edwards (Melissa McCarthy). Aber als nacheinander die Puppen-Stars der alten TV Show „Happytime Gang“ böse gemeuchelt werden, müssen die Ex-Partner zusammenarbeiten.

Die Ermittlungen führen Phil direkt in einen Porno-Filmverleih, wo eine gefesselte Kuh, die mehrfach von einem Octopus gemolken wird, mit besonders schmutzigem Sex amüsiert und irritiert. Ja, „The Happytime Murders“ ist trotz der optischen Nähe zur Sesamstraße eher mit Erwachsenen-Comics wie „Fritz the Cat“ verwandt. Vor allem mit der (im Original) sehr deftigen Sprache, die Melissa McCarthys in allen Farben koksender, schlagfertiger und raubeiniger Detective Connie Edwards an den Tag legt, können Kinder nichts anfangen. Eine Freigabe ab 12 Jahren ist daher vor allem für den Geldbeutel schädlich.

Wer sich vorher informiert, bekommt im Genre-Mäntelchen des rauen Detektiv-Films viel deftigen und schrägen Spaß serviert: Hier werden direkt reihenweise Puppenköpfe weggeschossen. Elizabeth Banks spielt eine abgehalfterte Stripperin. Alles ist sexuell sehr eindeutig, geradezu wild wie einst bei „Fritz the Cat“. Nicht nur nebenbei sind die blauhäutigen Puppen zwar befreit, aber immer noch unterdrückt. Sie müssen nicht mehr für „the man“ singen und tanzen, aber der Rassismus bleibt brutal.

Brutal, wie die auf Polizei- und Agentenrollen spezialisierte McCarthy („Spy: Susan Cooper Undercover“), die diesmal besonders durchgeknallt spielt: Ordinär, schlagfertig und schusswütig. Mit typischer Off-Stimme des erzählenden Detektivs ist „The Happytime Murders“ ein kleiner, richtiger und vor allem dreckiger Cop-Film.


Ein FILMtabs.de Artikel