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Papa Moll und die Entführung des fliegenden Hundes

Schweiz, BRD 2017, (Papa Moll) Regie: Manuel Flurin Hendry, mit Stefan Kurt, Luna Paiano, Maxwell Mare, Yven Hess, Lou Vogel, 90 Min. FSK ab 0

Die immer sympathisch bemühte Comic-Figur „Papa Moll“, die in Deutschland in den Junior-Heften zu sehen war, war Vorlage für diese bunte und klamaukige Schweizer Kindergeschichte. Papa Moll muss am Wochenende allein auf die Kinder aufpassen und gleichzeitig in der Schokoladenfabrik die Produktion steigern. Da ist klar, dass Papa Moll mit all diesen Anforderungen untergehen wird. Ganz konkret beim Tauchgang in der Schokomasse, weil eine Haselnuss das Rührwerk blockiert. Seine Kinder sind mittlerweile die Geiseln der mobbenden Gören von Molls Vorgesetzten. Zwischendurch muss noch ein Zirkus-Hund entführt, zurückgebracht und wieder entführt werden.

„Papa Moll und die Entführung des fliegenden Hundes“, das ist Werbung für Schweizer Schokolade und etwas Willi Wonka. Denn alles sieht putzig aus, die Figuren, ihre Frisuren und die Schweizer Musterstadt. Die Handlung ist Klamauk im Stile von „Dick und Doof“ oder „Tim und Struppi“. Die große Ähnlichkeiten der Realfiguren zur Comic-Vorlage ist allerdings die einzige Ähnlichkeit zu Spielbergs Comic-Verfilmung „Tim und Struppi”. Die Leistung von Stefan Kurt („Pettersson und Findus II & III“, „Ein Tick anders“, „Die Affäre Semmeling“) als Papa Moll liegt darin, dass man ihn nicht erkennt.

Ansonsten viel Zirkus, echter Zirkus, Slapstick und auch Kasperletheater. Der Dackel-Quäler vom Zirkus, die charmante Lehrerin, der trottelige Dorf-Gendarm oder der neoliberale Chef („Quantität statt Qualität. Heutzutage kann man den Leuten jeden Mist verkaufen, Hauptsache es ist viel Mist.“) sind alle schön hölzerne Figuren. Bis Papa Moll endlich auf seine Kinder hört, muss noch die Fabrik in die Luft fliegen. Das unterhält ohne weitere Nebenwirkungen kurzfristig und nicht zu schnell – wir sind immer noch in der Schweiz!


Ein FILMtabs.de Artikel