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Das etruskische Lächeln

(The Etruscan Smile) USA 2018 Regie: Mihal Brezis, Oded Binnun mit Brian Cox, Rosanna Arquette, JJ Feild

Arthur Cohn weiß, welche Knöpfe man drücken muss, um das Publikum zu erreichen. In seiner fast sechzig Jahre währenden Karriere produzierte der Schweizer zahlreiche Publikumslieblinge, darunter alleine sechs oscargekrönte Hits. Seine Feel-Good-Movies treffen meist den richtigen Ton beim Publikum. So entwickelten sich etwa „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ oder zuletzt „Russendisko“ zu veritablen Kassenschlagern. Mit der Adaption des spanischen Bestsellers „Das etruskische Lächeln“ von José Luis Sampedro produzierte der 91-Jährige nun vielleicht seinen letzten Film und setzt auch hier auf bewährte Mittel. Dabei nimmt sich die Verfilmung einige Freiheiten: Statt eines gealterten italienischen Partisanen, schickt er einen verbohrten Schotten von den entlegenen Inseln ins quirlige San Francisco. Im Original war das Ziel noch Mailand, aber am grundsätzlichen Handlungsverlauf ändert das wenig. Auch Rory hat den Kontakt zu seinem Sohn verloren. Doch eine Erkrankung zwingt ihn, den Weg aus dem kleinen Nest auf den Hebriden, in die Staaten anzutreten. Er platzt in das geordnete Leben seines Sohnes Ian, der mit der Geschäftsfrau Emily zusammenlebt, die viel zu viele Elternratgeber gelesen hat und tunlichst darauf bedacht ist, ihren wenige Monate alten Sohn zur Selbständigkeit zu erziehen – also ohne menschlichen Kontakt in einen Laufstall zu pferchen. Rory hat wenig Verständnis für die modernen Methoden und genießt es mit seinem Enkel durch die Straßen zu ziehen. Der verbitterte Alte lernt dabei das Leben neu zu schätzen. Doch wie viel Zeit bleibt ihm, um es zu genießen? Das Langfilmdebüt des israelischen Duos Mihal Brezis und Oded Binnun bewegt sich auf vertrauten Bahnen. Der warmherzige Ton und Brian Cox’ herrlich kauzige Darbietung machen „Das etruskische Lächeln“ zu einem harmlosen, aber dennoch charmanten Crowd-Pleaser.




Ein FILMtabs.de Artikel