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Die Biene Maja – Die Honigspiele

BRD Australien 2017 Regie: Alexs Stadermann, Noel Cleary 85 Min. FSK ab 0

Der erste neue Biena Maja-Kinofilm war für Original-Seher ein Schock und trotzdem recht erfolgreich. Auch die Fortsetzung „Die Biene Maja – Die Honigspiele“ irritiert mit digital rund gemachten Figuren und grellen Farben. Zusammen mit Anleihen bei den modernen Bewegungs-Attraktionen des Kinos übertüncht das einen dünnen Handlungsfaden. Zwei Vertreter eines Volks müssen an unfairen Gladiatoren-Spielen teilnehmen, um das Ãœberleben ihrer Gemeinschaft zu sichern. Das klingt nach „Hunger Games“, aber statt Jennifer Lawrence steigt nun die Biene Maja in den Ring – und damit ist der Klau von Handlungs-Elementen noch lange nicht am Ende. Unter Führung von Maja wächst eine chancenlose Gruppe von ängstlichen Außenseitern – wie in amerikanischen Highschool-Filmen – zum Siegerteam zusammen. Und auch das allseits unbeliebte Völkerball stellt entsprechend die erste Prüfung dar. In der einfallslosen Dramaturgie eines Länder-Kampfes hangeln sich der dumme Willi, eine Emo-Spinne, der Käfer mit Schmutz-Phobie und auch eine Bettwanze mit Caruso-Stimme durch verschiedene, aufregende Spiele. Wie schon beim Libellen-Rennen zu Anfang sorgen Karussellfahrten der Kamera oder große Fallhöhen für belebende Attraktionen.

Das hat tatsächlich etwas von „The Fast and The Furious“ und noch von vielen anderen „großen Filmen“. Nicht dass die ganz kleinen Kino-Gänger diese Zitate verstehen würden, andersrum wird ein Schuh draus: Hier werden die Kleinen konditioniert, damit sie immer brave Kino-Bienen bleiben.

Witzige Namen und Figuren können beim großen Krabbeln jedoch nie die Charaktertiefe von beispielsweise Pixar-Filmen erreichen. Bei allen geklauten Vorbildern erstaunt, dass gerade für die Hauptfigur Maja nur eine verstaubte Mädchenrolle übrig blieb: Sie betont, dass jeder hat irgendein Talent habe, was der Film mehr schlecht als recht bebildert. Ihr selbst bleibt nur die Erziehung zur braven Arbeitsbiene. Gutmütig und impulsiv zerbricht sie eine Menge Porzellan und muss dann den Rest des Films bemüht sein, es wieder allen Recht zu machen.


Ein FILMtabs.de Artikel