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Dinky Sinky

BRD 2016 Regie: Mareille Klein mit Katrin Röver, Ulrike Willenbacher, Till Firit 95 Min. FSK: ab 0

Die 36-jährige Frida (36) will ein Kind in die Welt setzen. Bei der Arbeit als Sportlehrerin will sie ein Kind und notiert nicht nur den eigenen Fruchtbarkeitszyklus, sondern auch den der Schülerinnen. Beim Ausflug mit dem Freund Tobias macht sie ihm einen Heiratsantrag – weil … sie will ein Kind und Verheirateten wird die künstliche Befruchtung von der Kasse bezahlt. Beim Sex mit dem Freund will sie vor allem – ein Kind zeugen. Frida ist begeisterte Spezialistin für Baby-Zubehör wie Kuscheltiere oder optimale Kinderwagen. Kein Wunder, dass der Freund sich nach zwei Jahren aus diesem Zeugungsprogramm verabschiedet. Zuerst für eine Pause, dann für immer.

„Dinky Sinky“ kommt über ein Jahr nach der Premiere beim Saarbrücker Max Ophüls-Festival in die Kinos. Meist kein gutes Zeichen. Hier eine deutliche Warnung. Der anstrengende Film kommt so humorlos und verbissen wie die Hauptfigur daher. Überhaupt geben schon Frida und Tobias ein furchtbares Paar ohne einen einzigen guten Moment ab. Beides sind Menschen, mit denen man nicht so viel Zeit verbringen will. Ein gemeinsamer Kinofilm kann da schon lang werden. Überdeutlich wird bei tickender biologischen Uhr die Konkurrenz der Freunde und Verwandten um möglichst viel Nachwuchs dargestellt. Der Gynäkologe macht zusätzlich Druck. Als Frida zwangsläufig vom Zustand Dinky („Double Income, No Kids Yet“) zum Sinky („Single Income“) wechselt, quält sich der Film durch ein paar Dates, die höchstens als krachende Komödie hätten funktionieren können.

Aber wie Fridas Hamster immer in seinem Rad rennt (Symbol!) verläuft „Dinky Sinky“ sehr eingleisig und nur mäßig interessant. Zwischendurch trainiert die Lehrerin eifrig für einen Marathon. Das soll wahrscheinlich auch was bedeuten, aber interessiert längst nicht mehr. Nix Tragikomödie, vor allem keine Tragik. Das ist mit wenig Esprit verfilmte Betroffenheit der Autorin und Regiedebütantin Mareille Klein. Kann auch als Beipackzettel bei Pro Familie verteilt werden, nur die gehen dort sicher klüger mit solchen Situationen um.


Ein FILMtabs.de Artikel