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Wir töten Stella

Österreich 2017 Regie: Julian Pölsler mit Martina Gedeck, Matthias Brandt, Mala Emde, Julius Hagg 98 Min.

Stella, die für ein paar Monate überlassene Tochter von Bekannten, ist tot. Nicht erfroren in der schicken Eiseskälte der Familie von Anna (Martina Gedeck), sondern unschön vors Auto gekommen. Anlass für eine sehr bittere Bestandsaufnahme von Anna, einer frustrierten Frau mit horrenden Albträumen und der Überzeugung, dass sie diese Ehe schon lang nicht mehr verlassen kann. Die anvertraute junge Stella (Mala Emde) wurde zuerst von Ehemann Richard (Matthias Brandt) verführt und dann fallengelassen. Anna war dieser Ablauf klar, aber sie blieb untätig. Ihre Niederschrift der Mitschuld ist größtenteils ein Gedeck-Solo. Das muss man mögen, das muss man ertragen können. Wobei Matthias Brandt mit der aalglatten, extrem oberflächlichen Liebenswürdigkeit seiner Figur auch gut in dieser Monstergalerie mitspielt. Denn die bürgerliche Kulisse zeigt eine zerstörte Familie, bei der man sich fragt, was an ihr jemals in Ordnung war. Das ist eiskalt, das könnte von Haneke sein, wäre dann aber etwas vielschichtiger.

„Wir töten Stella“ von Julian Roman ist eine Art Fortsetzung von „Die Wand“, ebenfalls mit Buch und Regie Pölslers.


Ein FILMtabs.de Artikel