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Downsizing

USA 2017 Regie: Alexander Payne mit Matt Damon, Christoph Waltz, Hong Chau, Kristen Wiig 135 Min. FSK: o.A.

Dass die Filme von Alexander Payne immer etwas Besonderes sind, erkennt man vor allem an der bedingungslosen Hingabe seiner Darsteller. Nach Paul Giamatti (»Sideways«), Jack Nicholson (»About Schmidt«) und George Clooney (»The Descendants«) muss nun Matt Damon dran glauben. Payne lässt seinen Hauptdarsteller nicht nur sein Haupthaar opfern, sondern schrumpft ihn auch noch auf Mäusegröße. Er schickt ihn auf eine aberwitzige Reise, die sich zu nichts weniger als einer Reflexion der menschlichen Existenz entwickelt. In einer (ziemlich wahrscheinlichen) Zukunft gehen die Ressourcen der Welt zur Neige. Der einzige Ausweg ist die Miniaturisierung: Immer mehr Menschen lassen sich schrumpfen und leben in einer eigens dafür geschaffenen Kolonie, fürstlich von ihrem Gesparten – schließlich ist eine Villa in Puppengröße wesentlich preisgünstiger als ein Appartement in New York. Obwohl sie zunächst skeptisch sind, entscheiden sich schließlich auch Paul und Audrey Safranek für die Schrumpfkur. Doch verläuft nicht alles so, wie Realist Paul es sich vorgestellt hat. Einmal unter den Molekularstrahl gelegt, beginnt für die Zuschauer ein einfallsreicher Trip, der immer unvorhersehbare Kurven nimmt. Lässt man sich auf den absurd-komischen Ton des Films ein, wird man mit innovativem Erzählkino von der Güte eines Wes Anderson oder Charlie Kaufman belohnt – und zahlreichen bekannten Mimen. In schönstem teutonischen Englisch haben Udo Kier und vor allem Christoph Waltz als reiche Buddies die meisten Lacher auf ihrer Seite. Mit dem Eintritt der vietnamesischen Humanistin Ngoc Lan Tran (Golden Globe nominiert: Hong Chau) stimmt der Film dann aber wesentlich nachdenklichere Töne an. »Downsizing«, den Alexander Payne mit seinem langjährigen Partner Jim Taylor schrieb, ist ein besonderer, zutiefst humanistischer Film, ein irrwitziges, absolut einzigartiges Kino-Abenteuer.


Ein FILMtabs.de Artikel