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Loving Vincent

Großbritannien, Polen 2017 Regie: Dorota Kobiela, Hugh Welchman mit Douglas Booth, Saoirse Ronan 95 Min. FSK: ab 6

Paris, 1819: Armand hängt in Bars rum und vergeudet sein Leben. Sein Vater, Postmeister Roulin, kann es nicht länger mit ansehen und beauftragt ihn damit, einen Brief zuzustellen, der nie seinen Empfänger erreichte. Adressiert war er an Vincent van Gogh, der ein Jahr zuvor gewaltsam ums Leben kam. Nun ist es an Armand, den Brief zurück an seinen Absender zu bringen, Vincents Bruder Theo. Doch schon bald muss er erfahren, dass auch Theo nicht mehr unter den Lebenden weilt. Armand macht sich auf den Weg in das Städtchen Auvers-sur-Oise, wo Vincent zuletzt gelebt hatte und stößt dort auf merkwürdige Indizien, die darauf hindeuten, dass der Künstler ermordet wurde. Das außergewöhnliche an der historischen Detektivgeschichte ist seine Form: Jedes einzelne der Bilder ist im Stile Van Goghs gemalt. 115 Künstler arbeiteten über 5 Jahre hinweg an 65.000 Einzelbildern, die sich zu einem bewegten Gemälde fügen, das bereits beim Filmfestival in Annecy preisgekrönt wurde. Im Rotoskopie-Verfahren, das etwa beim animierten Dokumentarfilm »Waltz with Bashir« oder Richard Linklaters »Waking Life« zum Einsatz kam, agieren Schauspieler in den Szenen, die im Anschluss Bild für Bild übermalt werden – im Fall von »Loving Vincent« mit Öl auf Leinwand. So entstand ein visuell berauschendes Kunstwerk, das den Betrachter fordert – bisweilen gar überfordert. Deshalb setzte man den grellen Farben der Natur die düsteren schwarz-weiß Skizzen der Nacht entgegen. Das Ergebnis der aufwändigen Entstehung ist ein einzigartiger Animationsfilm mit Sogwirkung.


Ein FILMtabs.de Artikel