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Pitch Perfect 3

USA 2017 Regie: Trish Sie mit Anna Kendrick, Rebel Wilson, Brittany Snow 93 Min. FSK: ab 6

Drei halbwegs erfolgreiche Filme mit A-cappella-Musik im 21. Jahrhundert – das glaubt einem keiner! Doch „Pitch Perfect“ hat seit 2012 mit einem leicht frechen Touch in völlig konventionellem Umfeld sein Publikum gefunden. Die Hauptdarstellerin Anna Kendrick ist seitdem noch etwas prominenter geworden. Und Rebel Wilson klagt mittlerweile Schadensersatz für eine verpasste Karriere ein. „Pitch Perfect“ könnte sich also eigentlich erlauben, mit dieser Popularität wirklich was zu erzählen. Doch der dritte Teil will mit möglichst geringem Einsatz an Hirnschmalz und Handwerk einfach nur noch mal absahnen.

Die A-cappella-Truppe Bellas finden sich nach dem College und ihrem bescheidenen Ruhm in frustrierenden Jobs wieder. Deshalb sind die zehn jungen Frauen aus den USA sofort einverstanden in Süd-Europa als Werbung für die US-Armee aufzutreten. Eine völlig hirnrissige, an vielen langen Haaren herbeigezogene Idee. Und tatsächlich gibt es wieder einen völlig unmotivierten Wettbewerb. Die „besten“ aus einer Country- und einer Frauen-Band, sowie einer DJ-Truppe dürfen als Vorband von dem real existierenden und auftretenden DJ Khaled fungieren. Es bleibt also uninteressant.

Die Routine aus vielen Cover-Songs wird mit einer Handvoll weiterer
Ideen zusammengeworfen und zusammengeschustert. Zwei Mädels vermissen ihren Papa, drei flirten ernsthafter als die anderen. Wie schlampig dies alles montiert wurde, zeigt, dass drei der fünf „Geschichten“ er im Abspann aufgelöst werden. Vorher bekam Beca (Anna Kendrick) noch ihren Solo-Vertrag, nachdem alle aus heiterem Himmel plötzlich ein erfülltes Leben hatten und gar nicht mehr auftreten wollten.

Die überhaupt nicht mitreißenden Liedchen füllen also riesige Lücken in der Handlung aus. Trotzdem blieb wohl nicht genügend Zeit, Figuren und ihre Affärchen auszuarbeiten. Erst bei der aufgesetzten Gangster-Geschichte in der letzten Viertelstunde geht es endlich um was und Fat Amy (Rebel Wilson) schlägt mit bislang unerwähnten Fähigkeiten richtig zu. Denn ihr singender Gangster-Papa will an ihr Millionen-Konto auf den Kaimans und entführt deshalb die restlichen Bellas. Es ist traurig, aber Rebel Wilson hat als originelle Ordinäre hat tatsächlich die besten Wortwitze und Szenen in diesem Abgesang einer durchschnittlichen Idee. Hier qualifizieren sich gleich gruppenweise Leute für die nächsten Goldenen Himbeeren.


Ein FILMtabs.de Artikel