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Eine bretonische Liebe

Frankreich, Belgien 2017 (Ôtez-mois d’un doute) Regie: Carine Tardieu mit François Damiens, Cécile de France, André Wilms, Guy Marchand, Alice de Lencquesaing 100 Min.

Der 45-jährige Bombenentschärfer und Witwer Erwan (François Damiens) hat Probleme damit, die Schwangerschaft seiner chaotischen Tochter ohne Bekanntgabe des Vaters zu akzeptieren. Und dann vor allem damit, dass er selbst gar nicht Sohn seines Vaters ist, wie ein Gentest verrät. Auf der Suche nach seinem Erzeuger findet Erwan den flotten 70-jährigen Joseph (André Wilms), der sein „echter“ Vater sein könnte. Der ist allerdings vor allem Vater der unnahbaren Ärztin Anna (Cécile de France), die Ewan zufällig beim Wildschwein-Überfahren trifft.

Beim ersten Date demonstriert der peinlich pünktliche Perfektionist betrunken am Strand das Entschärfen einer Bombe mit einem Kondom als Bombenersatz. Ansonsten wartet boulevardesk die Bombe Geschwisterliebe auf ihre Explosion. Womit sich auch die berufliche Charakterisierung von Erwan abgenutzt hat. Erwan bleibt in seiner Desorientierung zwischen echtem und möglichem Vater alleine. So wirr wie die Hauptfigur fühlt sich der ganze Film an. Er könnte mit exzellenten Darstellerleistungen gelingen, doch die gibt es nur teilweise: Großartig vor allem André Wilms („Le Havre“) als wahrscheinlicher Vater. Gekonnt wie Cécile de France als brüske Veterinärin die Verwirrung in der Verwechselungs-Komödie rüberbringt. Der mögliche Erzeuger des Enkels ist als Volltrottel in der Entschärfertruppe ein Totalausfall – auch für den Film. Und in all dem kann vor allem François Damiens als Hauptfigur nicht interessieren.


Ein FILMtabs.de Artikel