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Bad Moms 2

USA 2017 (A Bad Moms’ Christmas) Regie: Jon Lucas, Scott Moore mit Mila Kunis, Kristen Bell, Kathryn Hahn, Christine Baranski, Cheryl Hines, Susan Sarandon 104 Min.

Naaa? Schon alle Weihnachtsgeschenke zusammen? Und auch die neue, aufwändige Deko eingekauft? Dieses schlechte Gewissen garantiert in voller Ladung und verlogen „Bad Moms 2“, der erste Weihnachtshasser–Film des Jahres.

Amy, Kiki und Carla (Mila Kunis, Kristen Bell, Kathryn Hahn) sind schon einige Tage vor Weihnachten fix und fertig. Vorbereitungen für ein perfektes Weihnachtsfest fordern vor allem Mütter, auch wenn Carla die Geschenke für ihren debilen Sohn nur aus dessen Zimmer raussucht und noch mal verpackt. Doch nachdem die „Bad Moms“ in ihrer ersten, dreckigen Komödie vor einem Jahr radikal die Verhaltens-Regeln für (Schul-) Mütter auf den Kopf stellten, sind diesmal die Mütter der Mütter die „Bad Moms Nummer 2“. Erst als sie perfektionistisch (Christine Baranski) bei Amy, besoffen und bekifft (klasse: Susan Sarandon!) bei Carla beziehungsweise psychotisch anhänglich (Cheryl Hines) bei Kiki einfallen, werden die Feiertage zur wahren Hölle.

Da hilft nur wieder einmal kräftig saufen, am besten schon früh am Morgen. Die Frauen in Doppelrolle als Mütter und Töchter beschließen, diesen Wahnsinn nicht mehr mit zu machen. Stattdessen rennen sie wie besoffene Stripperinnen im Kaufhaus rum. Wenn die drei Frauen und der Humor wirklich mal ausbrechen, wird es grob aber auch lustig. Dann erfahren wir interessante Details der amerikanischen Weihnacht, dass zum Beispiel vor den Feiertagen ein großer Andrang beim Intimbereich-Waxing herrscht. Doch „Bad Moms 2“ ist leider hauptsächlich Küchen-Psychologie. Im wahrsten Sinne des Wortes. Da wird um zu wenige Wut- und sonstige Ausbrüche herum das Mutter-Tochter-Verhältnis aufgearbeitet. Und im Gegensatz zum Humor ist es dabei ärgerlich, dass alles grob gestrickt wie ein billiger Weihnachtspullover daherkommt.

Die Moral der typisch us-amerikanischen Geschichte ärgert schließlich besonders: Selbstverständlich müssen sich Mütter zu Weihnachten völlig aufopfern und fertig machen, damit eine repräsentative Weihnacht verkauft werden kann. Aber wir haben wenigstens probiert, so zu tun, als wäre die Menschheit entwicklungsfähig.


Ein FILMtabs.de Artikel