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Die Unsichtbaren – Wir wollen le ben

BRD 2017 Regie: Claus Räfle mit Max Mauff, Alice Dwyer, Ruby O. Fee, Aaron Altaras, Victoria Schulz, Florian Lukas, Andreas Schmidt 110 Min. FSK: ab 12

Im Februar 1943 werden alle als Zwangsarbeiter verbliebenen Juden in Berlin verhaftet. Das Regime erklärte die Stadt als „judenrein“. Doch unerkannt gelingt es rund 7.000 Juden unterzutauchen. 1.700 von ihnen werden Verfolgung und Krieg überleben. „Die Unsichtbaren“ porträtiert das Schicksal vier junger Berliner als Mischung aus Dokumentar- und Spielfilm. Da ist Hanni Lévy (Alice Dwyer), Vollwaise und gerade 17 geworden. Sie muss sich alleine durchschlagen und entgeht nur knapp der Verhaftung. Da kommt sie auf eine rettende Idee: sie blondiert sich die Haare und mischt sich unter die anderen. Cioma Schönhaus (Max Mauff) entdeckt sein Talent als Passfälscher und bewahrt viele andere uns sich selbst, vor der Deportation ins KZ. Eugen Friede (Aaron Altaras) kommt bei einem hilfsbereiten Ehepaar unter, während Ruth Arndt (Ruby O. Fee) und ihre Freundin Ellen (Viktoria Schulz) unbemerkt bei einem NS-Offizier als Haushälterinnen arbeiten. Ihre Geschichten sind stellvertretend für die vielen verschiedenen Schicksale der „Unsichtbaren“ in Berlin und anderen Städten. Regisseur Claus Räfle stieß bei Recherchen zum legendären „Salon Kitty“, ein Bordell in Berlin-Charlottenburg, auf diese unbekannten Geschichten. Über Jahre hinweg recherchierte er und wählte vier Protagonisten für sein Dokudrama aus. Er lässt die Überlebenen erzählen und einige der besten jungen Darsteller nachstellen, was sie erlebten. Mit einer namhaften Besetzung aus Alice Dwyer („Heute bin ich blond“), Max Mauff („Victoria“), Florian Lukas („Good Bye Lenin“) und Ruby O. Fee („Als wir träumten“), Filmsets und Kinobildern wird die Zeit authentisch wiederbelebt. So kommt ein unsichtbares Kapitel der deutschen Geschichte ans Tageslicht, spannend und berührend erzählt. Eine zusätzliche traurige Note verlieh der überraschende Tod eines großartigen Charakterdarstellers dem Projekt: Andreas Schmidt, der den Widerstandskämpfer Hans Winkler verkörpert, ist hier in seiner letzten Rolle zu sehen.


Ein FILMtabs.de Artikel