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Die Nile Hilton Affäre

S/DK/D 2017 R: Tarik Saleh, D: Fares Fares, Mari Malek, Yasser Ali Maher, 106 min

Kairo, 2011: Der „Arabischen Frühling“ blüht. Das Land versucht sich von den Fesseln seiner alten Strukturen zu befreien. Mittendrin driftet der Polizist Noredin durch Kairo. Wie alle versucht er Profit aus dem Job zu schlagen. Korruption gehört zum Alltag. Er ist überhaupt nur in dieser Position, weil sein Onkel sein Vorgesetzter ist. So beschränkt er die Aufmerksamkeit auf das Nötigste und fährt nach Dienstschluss mit seiner Rostlaube in eine schäbige Wohnung, um den Schmerz über den Verlust seiner Frau zu betäuben. Als jedoch eine Frau tot aufgefunden wird, beginnt er sich sich für den Fall zu interessieren. Obwohl ihm sein Onkel bald den Fall entzieht, ermittelt er weiter und stößt auf Verbindungen zu Hatem Shafiq, einem einflussreichen Baumagnaten. Je tiefer Noredin gräbt, desto mehr Leichen tauchen um ihn herum auf. Tarik Saleh erzählt dies als modernen Film Noir vor der spannenden Kulisse der politischen Unruhen in Kairo. Der Ton ist düster, die Stimmung melancholisch. Die Bilder könnten eine Spur dieser Atmosphäre vertragen. Fares Fares („Erbarmen“) schlurft als Chandlerhafte Figur durch die Szenerie und vermag es aber, den Film zu tragen. Auf dem diesjährigen Sundance Filmfestival erhielt „Die Nile Hilton Affäre“ den World Cinema Grand Jury Prize – eine der wichtigsten Auszeichnungen des Festivals.


Ein FILMtabs.de Artikel