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Auguste Rodin
Frankreich 2017 (Rodin) Regie: Jacques Doillon mit Vincent Lindon, Izïa Higelin, Séverine Caneele 119 Min
Direkt zu Anfang spannen sie den Konflikt auf: Rodin (Vincent Lindon), ein alter, müder Künstler, und die wache, lebendige Camille Claudel (Izïa Higelin), die beständig klein gehalten wird. Auguste Rodin benennt seine Modelle nicht mit Namen, sondern mit Körperteilen oder Haarfarben, sie müssen sich biegen und winden. Ihn selbst sieht man bei diesem hauptsächlich im Atelier spielenden Künstlerfilm getrieben bei der Arbeit mit dem Ton und von Selbstzweifeln. Eine Haltung für die der Schauspieler Vincent Lindon („Der Wert des Menschen“, „Ohne Schuld“) selbst ein Jahr lang Unterricht bei einem Bildhauer nahm. Was er in Sachen Sexbesessenheit getan hat, steht nicht im Presseheft, denn das Bio-Pic beschäftigt sich viel mit dem nicht besonders interessanten oder genialen Leben eines Machos, der immer mehrere Frauen hinhält. Selbstverständlich muss im Leben von Auguste Rodin (1840 – 1917) das Unverständnis der etablierten Kunst-Szene und seine Inspiration durch die mutige Assistentin Camille Claudel vorkommen. Es werden mehrere seiner bekannten Werke vorgestellt, diskutiert und verteidigt. Immerhin gönnt die traurige Biografie Claudel neben ein paar Zickenkriegen ein eigenes Drama der unterschätzten und nur als Geliebte geduldeten Künstlerin. Dieses Arbeitskammerspiel, dieser Atelier-Film, bei dem wenig Spiel ist, hat leider nichts mehr von der Radikalität der früheren, persönlicheren Filme Doillons.
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- Publiziert von:
- Günter H. Jekubzik, 29.08.2017 / 7:05
- Rubrik:
- Kritiken GHJ
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