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Helle Nächte

BRD, Norwegen 2017 Regie: Thomas Arslan mit Georg Friedrich, Tristan Göbel 86 Min. FSK: ab 0

„Helle Nächte“ von Thomas Arslan („Der schöne Tag“, „Gold“) schockt als deutscher Anti-Film um schweigende und grantelnde Männer. Der Berliner Bauingenieur Michael (Georg Friedrich) hat seit Jahren kaum Kontakt zu seinem 14-jährigen Sohn Luis. Als Michaels Vater in Norwegen stirbt, reisen die beiden dennoch gemeinsam zum Begräbnis in die Einsamkeit des Nordens. Es folgt eine sehr ruhige Begehung der Wohnung vom Vater beziehungsweise Großvater. Und das war dann der Action-Teil des wunderbar meditativen Films. Während endloser Autofahrten auf endlos leeren Straßen tauchen Fragen zum gestörten Verhältnis von Michael zu seinem Vater auf, was selbstverständlich das ebenso spröde Verhältnis Michaels zum Sohn spiegelt.

Bei der Berlinale bekam der ausgezeichnet Georg Friedrich, der hier beweist, dass er auch das Nichts darstellen kann, als Bester Darsteller einen Silbernen Bären und seine konfuse Dankesrede war tatsächlich das Interessanteste an diesem Film. „Helle Nächte“ bemüht das Prinzip „Wir zeigen Langeweile, indem wir einen langweiligen Film zeigen.“ Die Kommunikationslosigkeit zwischen Vater und Sohn wurde weitgehend kommunikations- und ideenlos abgewickelt. Dazu scheint der junge Tristan Göbel („Tschick“) kein Schauspieltalent zu sein. Lockerte „Toni Erdmann“ gerade noch dieses Image des deutschen Films auf, beweist dieser Anti-Erdmann, dass man traditionsgemäß nichts zu lachen hat bei deutschen Filmen. Für alle, die mal so richtig runterkommen wollen – in Tempo und Stimmung – ist dieser Film allerdings Gold!


Ein FILMtabs.de Artikel