« | Home | »

Jacques – Entdecker der Ozeane

Frankreich, 2016 („L’Odyssée“) Regie: Jérôme Salle mit Lambert Wilson, Pierre Niney, Audrey Tautou 122 Min. FSK: ab 6

Jacques-Yves Cousteau war ein rastloser Visionär. Als erster Dokumentarfilmer erhielt er die Goldene Palme von Cannes. Dreimal wurden seine Filme mit dem Oscar ausgezeichnet. Cousteau war ein Entdecker und das letzte unerforschte Land waren die Tiefen der Ozeane. Also möbelte er mit seinen Wegbegleitern einen alten Kahn auf, aus der die legendäre »Calypso« wurde, und schipperte mit ihm über die Weltmeere. Seine Frau Simone begleitete ihn, die Kinder Philippe und Jean-Michel schoben sie ins Heim ab. Aus der Perspektive des Jüngeren, Philippe, erzählt Regissseur Jérôme Salle (»Zulu«) die Biographie des Tiefseetauchers mit der markanten roten Mütze. Das schwierige Verhältnis des Sohns zum Vater bildet den Grundpfeiler seines Biopics, das zu weiten Teilen auf dem Buch „Mein abenteuerliches Leben auf der Calypso“ von Albert Falco und Yves Paccalet und den zahlreichen Aufzeichnungen Cousteaus basiert. Etwas hastig arbeitet Salle wichtige Ereignisse in der Vita des Vaters ab und ergänzt sie durch die Perspektive des Sohnes. Der Aufbruch und Abschied Anfang der 50er, der internationale Erfolg und der finanzielle Kollaps – die zwei Stunden Laufzeit wirken mitunter etwas überfrachtet. Gerade die schwierige Beziehung des Frauenhelden Jacques-Yves zu seiner Frau Simone, ausdrucksstark verkörpert von Audrey Tautou, bleibt an der Oberfläche. Schauspielerisch überzeugt »Jacques – Entdecker der Ozeane« aber auf ganzer Linie. Das Vater-Sohn-Gespann wird glänzend verkörpert von den Charakterdarstellern Lambert Wilson und Pierre Niney. Sie verleihen dem Porträt die nötigen Nuancen. »Jacques« ist großes Unterhaltungskino mit berauschend gefilmten Unterwasseraufnahmen von Matias Boucard, die denen Cousteaus in nichts nachstehen.


Ein FILMtabs.de Artikel