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Die fast perfekte Welt der Pauline

(Les Chaises Musicales) F 2015 Regie: Marie Belhomme mit Isabelle Carré, Carmen Maura, Philippe Rebbot, 83 min.

Charme – es wundert nicht, dass dieses Wort aus der Französischen Sprache entliehen ist, schaut man sich die Vielzahl der Komödien aus dem Nachbarland an. Das deutsche Kinopublikum tut dies mit Wonne und auch deshalb vergeht kein Monat ohne einen Vertreter des Genres. Meist zurecht, denn im Gegensatz zu den oft bemüht wirkenden Humoresken des Deutschen Kinos, vergisst das Französische auch bei aller Leichtigkeit nicht, dass zu einem guten Film auch gute Figuren gehören, mit denen man gern lacht und leidet. Die Mischung aus liebenswerter Protagonistin und charmanter Geschichte geht auch bei „Die fast perfekte Welt der Pauline“ nahezu perfekt auf. Das Regiedebüt von Marie Belhomme lebt von seiner Hauptdarstellerin Isabelle Carré („Die Anonymen Romantiker“) und der liebenswerten Pauline, die von ihr verkörpert wird. Pauline ist 39 und hat ihren Platz im Leben noch nicht gefunden, gerade so wie es der Originaltitel „Les chaises musicales“ (die französische Form des Kinderspiels „Reise nach Jerusalem“) andeutet. Als Alleinunterhalterin zieht sie von Kindergeburtstagen zu Seniorentees, bewaffnet mit ihrer Violine, doch wenn die Musik stoppt, ist sie die einzige die steht. Dann geschieht ein Unfall und durch ihre Schuld landet ein Mann im Koma. Fortan verbringt sie ihre Zeit zwischen dem Krankenhaus und der Wohnung des Fremden, um sich um seinen Hund Spleen und seinen Sohn Arsène zu kümmern. Doch wenn die Musik verklingt, sitzt sie doch wieder nur auf dem Platz eines Anderen, anstatt ihr eigenes Leben in den Griff zu bekommen. Auf den Weg hat ihr Belhomme, die das Drehbuch gemeinsam mit Michel Leclrec („Der Name der Leute“) verfasste, allerlei herrlich absurde Situationen gelegt, die „Die fast perfekte Welt der Pauline“ zu einer sommerleichten charmanten kleinen Komödie machen.


Ein FILMtabs.de Artikel