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Zeit für Legenden

Kanada, BRD 2016 (Race) Regie: Stephen Hopkins mit Stephan James, Jason Sudeikis, Jeremy Irons, Carice van Houten, William Hurt, Eli Goree, David Kross, Barnaby Metschurat 118 Min. FSK: ab 0

Helden in Turnschuhen

„Race“ – Rasse und Rennen, die beiden Kernelemente, beschreibt der englische Originaltitel treffend. Doch der deutsche, „Zeit für Legenden“, trifft dafür den Ton des Films von Regisseur Stephen Hopkins. Dessen Herkunft vom Fernsehen merkt man dem Sportfilm „nach wahren Begebenheiten“ allzu offensichtlich an. Es ist eine dieser typisch amerikanischen, inspirierenden Heldengeschichten, die hier in rund zwei Stunden erzählt wird. Es ist die Geschichte von Jesse Owens (Stephan James), einem einfachen Jungen aus Alabama, in den von Rassentrennung beherrschten Vereinigten Staaten der Dreißiger. Als Afroamerikaner hat er keine Chance in der von Weißen dominierten Gesellschaft. Doch Jesse hat ein Talent: er ist schnell. So schnell, dass er kurz nach seiner Aufnahme an der Ohio State University einen Weltrekord nach dem anderen aufstellt und schließlich 1936 zu den Olympischen Spielen nach Berlin reist. Dort – inmitten des Naziregimes – kämpft er gegen Hass und Selbstzweifel. Es ist auch die Geschichte einer Freundschaft, zwischen Owens und seinem Coach Larry Snyder (Jason Sudeikis), der als Einziger an ihn glaubt. Eine klar definierte Heldengeschichte also, die geradeaus erzählt, sehr altbacken wirkt. Einen gewissen Reiz kann man dem nicht abschlagen und schauspielerisch überzeugt „Zeit für Legenden“. Doch das Zuviel an Pathos und der heroische Soundtrackteppich lassen ihn so künstlich wirken, wie die Zuschauertapete im digitalen Stadionnachbau.


Ein FILMtabs.de Artikel