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Kritiken LT: BFG: Big Friendly Giant

USA, Großbritannien, Kanada 2016 (The BFG) Regie: Steven Spielberg mit Mark Rylance, Ruby Barnhill, Penelope Wilton, Rebecca Hall 117 Min. FSK: ab 0

»Sophiechen und der Riese« ist der deutsche Titel des 1982 erschienenen Kinderbuchs von Roald Dahl (»Charlie und die Schokoladenfabrik«) und man darf mal wieder froh sein, dass sich der englische Originaltitel in die Kinoadaption gerettet hat. Die kommt von niemand geringerem als Steven Spielberg, jenem Kinomagier der Achtziger, der sich in den vergangenen Jahren vor allem erwachsenen Themen widmete. Doch »BFG: Big Friendly Giant«, wie auch die Vorlage des walisischen Autors heißt, hat offenbar seine Phantasie entfacht, mit der er einst Welten erschuf. Ein Hauch von Nostalgie durchweht seine Adaption und doch nutzt Spielberg modernstes Motion Capturing, um die Welt der Riesen zum Leben zu erwecken, in die das kleine Waisenmädchen Sophie stolpert. Der zunächst bedrohlich wirkende titelgebende Gigant entpuppt sich als liebenswerter Hüne, der neben seinen grobspurigen Artgenossen selbst als Zwerg erscheint. Doch gemeinsam legen sie der fiesen Bande, die nächtens kleine Kinder verspeist, das Handwerk.
Die Perfektion, mit der Computertechnik und Realwelt ineinandergreifen ist bahnbrechend, der Detailgrad des BFG schier unglaublich. Seine Seele erhält er aber erst durch das Schauspiel von Mark Rylance (»Bridge of Spies«), der eindrucksvoll beweist, dass CGI eben nicht dafür sorgt, dass seine Profession vom Aussterben bedroht ist. Auch wenn er im dritten Akt ein paar Längen offenbart und sich ein paar oberflächliche Scherze erlaubt, ist der freundliche Riese Kinomagie pur – so wie wir es uns vom Schöpfer von »E.T.« lange gewünscht haben.


Ein FILMtabs.de Artikel