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Sicario

USA 2015 R: Denis Villeneuve mit Emily Blunt, Josh Brolin, Benicio Del Toro 120 min.
Der Krieg der USA gegen den Drogenhandel ist ein schmutziger, der mit unlauteren Mitteln von Schreibtischen in Washington geführt wird. Zuletzt förderte der sehenswerte Politthriller „Kill the Messenger“ dreckige Details ans Licht. Nun wirft uns der Kanadier Denis Villeneuve („Prisoners“) mitten hinein ins Fadenkreuz der „Sicario“, mexikanischer Auftragskiller.
Im Kreuzfeuer der Kriminalität beweist FBI-Agentin Kate Macer Durchsetzungsvermögen. Doch die Gewalt geht nicht spurlos an ihr vorbei. Als sie einen grauenhaften Fund in einem Geheimversteck der mexikanischen Drogenmafia macht, bietet man ihr an, Teil einer inoffiziellen Task-Force zu werden, um die Drahtzieher zur Strecke zu bringen. Sie meldet sie sich freiwillig, muss allerdings bald feststellen, dass der verantwortliche Agent Matt und seine Einheit Gesetz und Moral überschreiten, um ans Ziel zu kommen.
Die irrsinnig spannende Eröffnungssequenz setzt die Beklemmung für zwei nicht weniger packende Stunden Kino. Denis Villeneuve bildet in seiner dritten US-Regiearbeit den aussichtslosen Kampf der Amerikaner gegen die Macht der Drogenkartelle ab. Dazwischen nimmt er sich Zeit, um den komplexen Apparat aus Korruption und Gewalt darzulegen, basierend auf den Fakten eines lange währenden Konflikts. Im Zentrum seines unbequemen Thrillers steht eine Frau. Emily Blunt verleiht ihr gleichermaßen Stärke und Verletzlichkeit. Es ist fast undenkbar, diese Figur mit einem männlichen Darsteller zu ersetzen, wie es das Studio eigentlich gern gehabt hätte. Die Rolle der Beobachterin in einer männerdominierten Welt erinnert an Jessica Chastains Figur als Jägerin von Osama Bin Laden in „Zero Dark Thirty“ und bereichert den Stoff um eine außergewöhnliche Perspektive. Josh Brolin und Benicio del Toro überzeugen an ihrer Seite in einem vielschichtigen Drogenkrimi, bei dem die Fronten verschwimmen.


Ein FILMtabs.de Artikel