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Anni felici

Italien, Frankreich 2013 Regie: Daniele Luchetti mit Kim Rossi Stuart (Guido), Micaela Ramazotti (Serena), Martina Gedeck (Helke), Samuel Garofalo (Dario), Niccolò Calvagna 100 Min. FSK: ab 6
Von Anfang an belasten Eifersucht und die Seitensprünge des eigenwilligen Künstlers und Vaters Guido (Kim Rossi Stuart) die Familie des jungen Dario. Mutter Serena (Micaela Ramazotti) ist altmodisch pikiert über die Nacktheit in Guidos Kunst und vor allem bei seinen Modells, mit denen er sich auch zwischendurch vergnügt. Erfolg sucht er mit prätentiösen Manifestationen, die den Kunstbegriff aufbrechen sollen. Allerdings rastet der große Freigeist und Regelbrecher schon beim Solo-Urlaub seiner Frau völlig aus. Dabei weiß er noch gar nicht, dass sie auch ein Verhältnis mit seiner Galeristin (Martina Gedeck) begonnen hat. Sohn Dario registriert mit seiner geliebten Super 8-Kamera zuerst die Anziehung zwischen den Frauen.
Nachdem er in „Mein Bruder ist ein Einzelkind“ (2007) die Spaltung der Gesellschaft in Gewerkschaftler und Postfaschisten an zwei Brüdern zeigte, widmet sich Daniele Luchetti („La nostra vita“, „Der Taschenträger) jetzt mit der gleichen Meisterschaft dem gesellschaftlichen Umbruch des Familienmodels in einer autobiografisch beeinflussten Geschichte. Er inszeniert mit Ruhe und liebevollem Gefühl für die 70er einen melancholischen Blick auf eine Kindheit, deren Familienglück zu schnell endete. Anni felici – Jahre, die glücklich waren, nur hatte es damals niemand bemerkt.


Ein FILMtabs.de Artikel