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Poltergeist (2015)

USA 2015 Regie: Gil Kenan mit Sam Rockwell, Rosemarie DeWitt, Jared Harris, Jane Adams 94 Min. FSK: ab 16
Die Produktionsfirma nennt sich „Vertigo Ent.“ und tatsächlich kommt aus dem Reich der Toten ein Klassiker des Horrorfilms in die Hölle der 3D-Remakes: Die Familie, die in ein, auf altem Friedhof gebautes Geister-Haus einzieht, hat in der 2015er Version mit Wirtschaftskrise zu kämpfen, die Häuser in der Nachbarschaft werden wegen Immobilien-Krise versteigert. Doch vor allem der ängstliche Sohn bekommt öfters die Krise, wenn im Kleiderschrank Unheimliches lauert, die kleine Schwester mit Geistern spricht und ihn bald ein Spielzeug-Clown attackiert.
Nun kennt man ja die alte, von Tobe Hopper 1982 verfilmte Spielberg-Geschichte. Die Sache mit dem Indianer-Friedhof ist längst zum Allgemeingut-Scherz verkommen. Das Update versucht mit 3D und einem bekannten, populären und guten Schauspieler in Form von Sam Rockwell einen Mehrwert zu erzeugen. Rockwell macht seine Sache ganz gut – bis bald alle sowieso nur noch schreien und rumrennen. Vor allem das Finale beherrschen haufenweise Effekte, die es auf Wunsch auch in 3D gibt. Trotzdem haben vor allem zu Beginn die Bilder von damals auch in diesem Nachbau nichts an schauerlicher Kraft verloren. Heute denkt man allerdings zuerst an Elektro-Smog oder an Probleme der Sicherheit einer völlig vernetzten Welt, wenn statische Aufladungen das Grausliche vorankündigen. Die Faszination für einen Flachbild-Schirm, über den die Geister Kontakt mit der Familie aufnehmen, gleicht dem ganz modernen, geistlosen Starren auf Elektro-Geräte. Doch solche Gedanken belegen, dass der kaum packende Film nicht mit modernem raffinierten Horror mithalten kann. Dass er zum Glück auch nicht so schlimm wie die beliebten Splatter-Remakes ist, belegt die irgendwie unheimliche USA-Freigabe schon für 13-Jährige.


Ein FILMtabs.de Artikel