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Pepe Mujica – Der Präsident

BRD 2014 Regie: Heidi Specogna 93 Min. FSK: ab 0
Das Porträt eines einzigartigen Menschen und Politikers, des Präsidenten von Uruguay Pepe Mujica, verblüfft, beglückt und macht traurig. Weil sich hier ein kluger, klarer und unverstellter Politiker zeigt – selten wie ein Einhorn in der Eiszeit. Regisseurin Heidi Specogna nähert sich dem Traum eines integren Politikers als seine gute Bekannte seit den Dreharbeiten zu „Tupamaros“ (1997), dem „Prequel“ zu „Pepe Mujica“.
Pepe Mujica ist ein rundlicher Mann mit Schnauzbart und verschmitzten kleinen Augen. Er war Blumenzüchter aus Leidenschaft, verkaufte mit seiner Frau Lucía Topolansky auf einem kleinen Wochenmarkt und fuhr eher widerwillig mit seinem Moped in die Hauptstadt. Dreizehn Jahre saß Pepe im Gefängnis der Diktatur. Doch die Widerstandskämpfer machten in der Demokratie ganz einfach Politik und waren erfolgreich. Mujica wurde 2010 von seiner Frau, die Senats-Führerin ist, vereidigt. Seine Amtszeit endet im März 2015.
Die aktuelle Doku von Specogna lässt sich Zeit für lange, unaufgeregte Gespräche bei denen im Garten auch mal die Katze durchs Bild läuft. Mujica spendet 90 Prozent seines Einkommens an NGOs und will Marihuana legalisieren. Er hat auch etwas über die Hände zu sagen, die beim Arbeiten denken. Wobei er ausdrücklich das monotone Tippen auf Smartphones ausschließt. Nicht viel zu sagen hat ihm dagegen Angela Merkel, deren Desinteresse bei einem offiziellen Treffen unübersehbar ist. Klar, stellt Mujica mit seinem Idealismus doch die Anti-Materie zu einer post-demokratischen Politik für Banken und Konzerne dar.


Ein FILMtabs.de Artikel