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Feriado

ARG/ECU 2014 Regie: Diego Araujo mit Juan Arregui, Diego Andrés Paredes, Manuela Merchán
Der 16jährige Juan Pablo ist ein verschlossener Typ. Aufmerksam beachten die Augen unter den halblangen Haaren die Welt um ihn herum. Doch sein Mund bleibt meist verschlossen. Willenlos ergibt er sich den Wünschen seiner Mutter und verbringt allein die Sommerferien bei seinem Onkel und seinen ungehobelten Cousins in einem feudalen Haus in den Anden. Ecuador steckt mitten in einem Bankenskandal und es wird recht schnell klar, dass sein Onkel eine Menge Dreck am Stecken hat. Das belastet die Familie und als die Karnevalfestivitäten auf dem Anwesen ihren Höhepunkt erreichen, setzt sich Juan Pablo ab und folgt dem langhaarigen Juano, als der sich gerade an den Autos der Reichen zu schaffen macht. Juan Pablo fühlt sich hingezogen zu dem Mann, der tagsüber Autoreifen flickt und Heavy Metal hört.
Eine berührende Coming of Age Geschichte entspinnt sich. Ein zurückhaltendes Coming Out, ohne ein Wort zu viel. Die sozialen Unterschiede, die Figurenkonstellation und der familiäre Background ergeben sich zwischen den Zeilen, aus den Szenen heraus. Fühlbar werden sie durch den herausragenden Darsteller. Ein bemerkenswertes Regiedebüt, das seine Premiere auf der letztjährigen Berlinale feierte.


Ein FILMtabs.de Artikel