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Berlinale 2015 Als wir träumten (Wettbewerb)

Die lokalen Zeitungen vermelden Wildschweine in Berlin, die Berlinale erlebt Wildsäue auf der Leinwand: Wie Sebastian Schipper im mitreißenden „Victoria“ erzählt auch Andreas Dresen im nächsten deutschen Wettbewerbsbeitrag die Geschichte einer Jungengang. Nur statt Berlin in Leipzig und diesmal vor und nach dem Fall der Mauer. Rico und seine Freunde erleben den Drill der DDR und werden in der BRD von Nazi-Banden durch die Straßen gehetzt, selbst sind sie Weltmeister im Vandalismus und im Saufen. Fünf Freunde und eine verlorene Jugend – Drogen und eine Frauengeschichte bringen die Jungs auseinander. Dabei hat mal nicht die Eingliederung der DDR Schuld, die taucht gar nicht richtig auf. Der Debütroman des Leipzigers Clemens Meyer wurde vom ausgezeichneten Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase und vom Regisseur Andreas Dresen als ein ernüchternder Abgesang an Hoffnung und Zukunft verfilmt. Diesmal wenig „sexy“ oder mitreißend, auch wenn Dresen wieder wichtige Themen aus dem DDR-Nachfolgestaat mit guten Gesichtern eindrücklich auf die Leinwand bringt.


Ein FILMtabs.de Artikel