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Berlinale 2015 Quote auf dem Regiestuhl?

Quote auf dem Regiestuhl?
Aachenerin führt Regie bei „Pro Quote Regie“
Berlin. Man sollte es bei den Temperaturen nicht erwarten, doch der Potsdamer Platz selbst entwickelt sich 2015 zu einer Spielstätte der Berlinale. Da wo Wim Wenders einst für den „Himmel über Berlin“ in der Todeszone hinter der Mauer Curt Bois einsam sinnieren lies, protestieren nun Studenten der Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin für den Erhalt der Mitbestimmung, wird der ferngesteuerte Dreh eines Ai Weiwei-Films mit Til Schweiger übertragen und protestieren Filmemacherinnen in einer „Multimedia Bubble“ gegen Diskriminierung von Regisseurinnen in ihrer Branche.
Denn nur drei von 23 Filmen im diesjährigen Wettbewerb der Berlinale stammen von Regisseurinnen. Darin spiegelt sich ein internationales und strukturelles Problem wieder, auf das auch Festivalleiter Dieter Kosslick bei der Programm-Pressekonferenz hingewiesen hat. In Deutschland entstehen 22 Prozent aller Kinofilme unter weiblicher Regie, bei TV Produktionen sind es sogar nur 11 Prozent. Die Aktion „Pro Quote Regie“ fordert eine paritätische Besetzung aller Filmfördergremien, eine umfassende soziologischen Studie und die Einführung einer Quote.
„Pro Quote Regie“ ist im Herbst 2014 an die Öffentlichkeit gegangen und entwickelt sich zum ersten heißen Thema des Festivals. Mittlerweile sind es über 250 Regisseurinnen, die für die Gleichstellung von Frauen in ihrem Beruf eintreten. Mehr als 200 Persönlichkeiten aus der Filmbranche gehören zu den Unterstützerinnen und Unterstützern, zum Beispiel Berlinale-Direktor Dieter Kosslick, Veronica Ferres, Senta Berger, Volker Schlöndorff oder Edgar Reitz.
Die aus Aachen stammende Regisseurin Katinka Feistl ist eine der führenden Köpfe von Pro Quote Regie. 1972 in Aachen geboren, studierte sie Germanistik an der RWTH Aachen und in Berlin Film an der Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin. Später realisierte sie Spielfilme für ZDF und Sat1. Am 7. März wird sie im Rahmen des Internationalen Frauentages in Aachen einen Vortrag zum Thema halten.
“Können” Frauen Filme machen? Die kulturelle und politische Dimension der Frauenquote in der Filmförderung Referentinnen: Karimi Niki, Iran, Regisseurin Katinka Feistl, Deutschland, Regisseurin, Pro Quote Regie Aula der RWTH Aachen Templergraben 55
www.proquote-regie.de


Ein FILMtabs.de Artikel