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20.000 Days on Earth
GB 2014 Regie: Iain Forsyth, Jane Pollard
Am Hafen der Erinnerung
Nick Cave – ein Monolith, die knöchrige Eiche der Musikwelt – geduldig und erhaben. Kein Trend vermag ihr etwas anzuhaben, keine Kritikermeinung sägt an ihrem Stamm. Es schien immer, als entzöge sich der hünenhafte Australier jeglicher Schublade, in die ihn die Musikjournalisten nur zu gern stecken wollten. Stattdessen suchte er fortwährend den Austausch mit Brüdern im Geiste, Musikerkollegen, die seiner abgründigen Poesie infernalisches Futter geben konnten.
Am 20.000 Tag seines Lebens blickt er zurück auf eine bewegte Karriere. Die lärmenden Gigs mit The Birthday Party, die im Ruf stand, die brutalsten Konzerte der Musikgeschichte zu geben. Seine Zeit in einem winzigen Verschlag in Berlin, die Gründung der Bad Seeds mit Blixa Bargeld von den Einstürzenden Neubauten. Die Filmemacher Iain Forsyth und Jane Pollard, die in der Vergangenheit bereits mehrfach mit Cave zusammenarbeiteten, spannen einen weiten biographischen Bogen durch das Leben des 57jährigen und versetzen die Archivaufnahmen mit inszenierten, schmerzhaft ehrlichen Therapiesitzungen und nächtlichen Autofahrten mit ehemaligen Wegbegleitern und einer prominenten -begleiterin. So entstand eine zwar unkritische, aber einnehmende, kunstvolle Dokumentation, die dem Werk des außergewöhnlichen Performers voll und ganz gerecht wird. (xxxxo)
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- Publiziert von:
- Lars Tuncay, 11.10.2014 / 9:00
- Rubrik:
- Kritiken LT
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