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Im Krieg – Der 1. Weltkrieg in 3D

BRD, Großbritannien, Frankreich 2014 Regie: Nikolai Vialkowitsch 103 Min. FSK: ab 12 Der Dokumentarfilm mit dem irgendwie hilflos reißerischen wirkenden Titel „Im Krieg – Der 1. Weltkrieg in 3D“ ist eigentlich ein tönendes Bilderbuch auf Basis von Stereoskopie-Bildern, einem Vorläufer des 3D. Allerdings nicht das 3D, das wir mittlerweile kennen. Der Film fährt die 3D-Fotos ab und erzeugt so den Eindruck von Bewegung, ansonsten ist er vor allem ein Tonspur-Film: Verschiedenartige Texte vom Brief bis zum Gedicht werden vorgelesen und von bedeutungsschwerer, sehr dominanter Musik begleitet. Dazu einige aktuell gedrehte Szenen von den noch sichtbaren Narben des furchtbaren Krieges in der Landschaft. Wichtiger als technische Details bleibt das Anliegen, denn „Im Krieg – Der 1. Weltkrieg in 3D“ will unter anderem mit langen Szenen zerstörter Kirchen aber vor allem auch durch bewegende Erfahrungsberichte aus noch einem wahnsinnigen Krieg Anklage sein. Das gelingt ihm mit der Kraft der Musik, wobei offen bleibt, ob die Tiefe der Fotos, also der stellenweise 3D-Effekt, förderlich für die Wirkung ist. Der Schrecken steckt in den vielen Fotos – und den vereinzelten historischen Filmaufnahmen – selbst. So stellt – dann doch wieder medientechnisch – das alte Medium Fotographie das neue Gimmick 3D in den Schatten. ✍


Ein FILMtabs.de Artikel