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Drachenzähmen leicht gemacht 2

USA 2014 (How to train your dragon 2) Regie: Dean Deblois 103 Min. FSK: ab 6 Wikinger waren in ihrer Kultur und den Eroberungszügen bis in den Orient sagenhaft. Sie mit echten Drachen-Sagen zu verbinden, war nicht der einzige tolle Idee beim Erfolg von „Drachenzähmen leicht gemacht“. Es war auch ein unkonventioneller, frischer Animationsfilm für die ganze Familie. Die Fortsetzung übertrifft den fantastischen Überflieger noch einmal. Im kleinen Dorf Berk ist die Welt in Ordnung: Die einstigen Gegner Wikinger und Drachen vergnügen sich gemeinsam beim Schafe durch die Luft und in Körbe werfen. Eine Art Quidditch-Spiel wie bei Harry Potter, ähnlich rasant, fantastisch in den Farben und Formen der Drachen, nur schauen die Schafe dabei herrlich dämlich drein. Hicks, der junge Häuptlingssohn, der diese wunderbare Eintracht zustande brachte, liefert als Base-Jumper mit Superhelden-Ausstattung, sehr rasanten Flugaufnahmen, Salti und Luft-Pirouetten wieder eindrucksvolle Action. Immer dabei sein niedlicher Drache Ohnezahn, mit dem Kopf einer Kaulquappe wie ein sehr groß geratenes Pokémon aussehend. Ganz schnell entdecken Hicks, der vor den Verantwortungs-Sprüchen seines Vaters abhaut, und seine Freundin eine unbekannt Welt, die aus dem Nebel erscheint, werden von Drachenjägern überfallen und stecken in einem gefährlichen Abenteuer. Wobei Hicks auch hier den bedrohliche Gegner und Drachenfänger erst einmal treffen und ihm zureden will. Doch vorher lernt er eine Frau kennen, die nicht nur in ihrem Eis-Reich der Drachen eine Königin, sondern auch seine Mutter Valka (mit der Original-Stimme von Cate Blanchett) ist. Die Begeisterung für das zweite „Drachenzähmen“ wird einem sehr leicht gemacht: Großartige riesige Monstren, düstere Gestalten, ein dämonischer Gegner. Die Menschen fast realistisch animiert mit intensiven Gesichtsausdrücken, der Rest ist ebenso fantastisch ausgedacht wie ausgemalt. Hicks erfüllt sich den Traum vom Fliegen nicht nur auf den Drachen sondern auch mit seinem Jumpsuit ganz eigenhändig. Bei all diesem atemberaubenden Abheben ist „Drachenzähmen“ auch eine sehr geerdete, berührende Familiengeschichte. Mit Trennungskind, das die Erfahrung von Abschied und Verlust machen muss. Heraus kommt dank der erstaunlichen Fähigkeiten des jungen Helden Hicks der bunte Entwurf einer utopischen Gemeinschaft, der fast die humanistische Tiefe einer Miyazaki-Animation erreicht. Während Hicks auch noch lernt, Verantwortung zu übernehmen, kommen selbstverständlich Spaß und Spannung nicht zu kurz: Die Drachen spielen im Hintergrund Stückchen holen und vor der Entdeckung seiner Mutter, durchlebt der Junge bedrohliche Momente in einer dunklen Höhle. Wobei die große Schlacht leider etwas von dem Eigen- und Einzigartigen dieses Films aufgibt: Zwischendurch gibt es wieder eine der gigantischen Kloppereien. Ärgerlich, wenn da nicht dieser Junge wäre, der immer wieder probiert, mit dem anderen zu reden und Frieden zu machen. „Drachenzähmen leicht gemacht 2“ mixt gelungen ein echtes Volk der Menschheits-Geschichte mit dem Mythos von Drachen und einigem Steam-Punk und ist schon jetzt, vor dem Abschluss der Trilogie, eine große Saga. ✍


Ein FILMtabs.de Artikel