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Snowpiercer

Südkorea, USA, Frankreich, Tschechien 2013 (Seolgungnyeolcha / Le Transperceneige) Regie: Bong Joon-ho mit Chris Evans, Jamie Bell, John Hurt, Ed Harris, Tilda Swinton, Song Kang-ho, Ko Asung 126 Min. FSK: ab 16
Aufstand der Fahrgäste
Der Koreaner Bong Joon-Ho ist einer der Neuerfinder des kontemporären Genrekinos. Mit „The Host“ hat er dem Monsterfilm bereits eindrucksvoll und preisgekrönt neue Facetten abgewinnen können. Nun widmet er sich der Postapokalypse. In seiner dystopischen Welt ist die Erde gänzlich unter einer Schneedecke verschwunden. Die wenigen Überlebenden eines schief gelaufenen Experiments zur Verhinderung der globalen Erwärmung haben sich in einem gepanzerten Superzug verschanzt. Hier herrscht ein striktes Klassensystem. Vorne lebt die High Society im Überfluss und am Ende des Zuges herrscht der Überlebenskampf der Unterschicht. Ab und zu kommt ein Trupp unter der Führung der schmierigen Mason (Tilda Swinton) herunter, um die Zahl der Mitreisenden zu dezimieren. Eine Handvoll Bewohner unter der Führung von Curtis (Chris Evans) ist allerdings die täglichen Erniedrigungen satt und plant sich bis zum Zugführer Wilford vorzukämpfen.
Stellenweise mutet „Snowpiercer“ wie eine kompaktere Version der „Tribute von Panem“ an. Aber Boon schafft mit seinem reizvollen Schauplatz, der dem französischen Comic „Le Transperceneige“ entlehnt ist, eine gänzlich eigene Erfahrung. Seine Allegorie auf Machtverhältnisse ist spitzer und abgründiger. Kein Wunder, dass sich eine beachtliche Riege von Insassen für den rollenden Stahlkoloss gefunden hat. Unter der Führung des hier unfreiwilligen Helden Chris Evans („Captain Amerika“) beweisen Tilda Swinton, John Hurt, Jamie Bell und Ed Harris Mut zu Schmutz und Hässlichkeit.


Ein FILMtabs.de Artikel