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Killing Time – Zeit zu sterben

Rumänien 2012 Regie: Florin Piersic jr. mit Cristian Gutau, Florin Piersic jr., Olimpia Melinte 107 Min. FSK: ab 16 Mit Souveränität und nur leicht zitternder Hand an der Zigarette erkundigt sich ein alter Mann in Großaufnahme nach dem Wohlergehen seines unsichtbaren Gegenübers, den er schon als Kind kannte. Fünf Minuten dauert dieser Monolog, dann fährt die Kamera wackelig um den Mann herum zum Zuhörer mit schlecht sitzenden Anzug und zotteligen Haaren. Noch ein paar Sätze und der Alte wird erschossen, obwohl er nicht weiß, was er dem Boss Gambone getan haben soll. Solche Szenen kennt man als retardierendes Element aus vielen Krimis. Hier stellen sie völlig losgelöst den einzigen Inhalt dar. Der ganz blöde Killer und der stille, nachdenkliche Killer unterhalten sich über Belanglosigkeiten wie die Länge des Genitals von Batman während sie auf ein Opfer warten. Mit Zeiteinblendungen vergeht der Tag, nur die langen Filmminuten ziehen sich wie Blei, das im Film selbst nur selten fliegt. Am Ende eines langen Tages erschießt der eine Killer den anderen. „Killing Time“ ist ein Kammerspiel mit langen, sehr langen Dialogen und starren Einstellungen. Es wirkt wie ein schlechter Scherz von der Filmhochschule. Selbst unter den unangenehmen Methoden, Zeit totzuschlagen, sind die meisten anderen attraktiver. #


Ein FILMtabs.de Artikel