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Ted

USA 2012 (Ted) Regie: Seth MacFarlane mit Mark Wahlberg (John Bennett), Mila Kunis, Joel McHale, Giovanni Ribisi 106 Min. Ted ist ein Zotenbär. Die Einschränkung „ab 16 Jahre“ macht schon klar, dass dieser Teddy aus einem Zoo absonderlicher Kreaturen stammt. Dass der Film „Ted“ dazu noch eine einzige Dauer-Zote darstellt, durchgekaut und abgestanden, sollte allen eine Warnung sein, die Humor und Rülpsen nicht in die gleiche Schublade einordnen. Mark Wahlberg, der als ehemalige Schaufensterpuppe in seinen Action-Rollen gerade noch durchgeht, scheitert hier komödiantisch als Autoverkäufer John Bennett. An die Wand gespielt wird er von einem animierten Teddybär: Mehr Ausdruck, mehr Lebendigkeit, mehr Schweinereien. Das nämlich soll der fragwürdige Witz des Films sein – ein harmlos aussehender Teddy verhält sich wie ein pubertärer, ordinärer Vollidiot. Da ist es denn eine große Szene, wenn Ted sich mit vier Nutten besäuft und bekifft, während eine von ihnen im Wohnzimmer auf den Boden scheißt. Haha! Um dieses Bouquet lustiger Szenen zusammenzuhalten, bemühte man das Handlungsgerüst ähnlich gelagerter Buddy-Filme: Der kleine John darf mit den anderen Jungs der Straße nicht jüdische Nachbarskinder verprügeln (ja, auch das gilt hier als Humor), und hat nur seinen Teddy als Freund. „Fürs Leben“ soll diese Verbindung sein und schon spricht der Milbenfänger mit den Plastikaugen. Er will auch nicht ausziehen als John ein unreifer Mittdreißiger ist und seit Jahren mit Lori Collins (Mila Kunis) zusammenlebt. Die hält es jedoch nicht mehr aus, dass sich Ted und John andauernd bekifft schlechte Filme ansehen und stellt ihrem Freund ein Ultimatum. Bringt die Trennung die Teddy-Buddies auseinander? Es mag im Trailer noch kurios aussehen, wenn ein Teddy-Bär Felatio pantomimisch mit Lebensmitteln und spritzendem Gel nachspielt. Doch selbst wenn man diese Scherze, derbste Sprache und durchgehenden Sexismus nicht als ordinär betrachtet, die Wiederholung im Minutentakt ödet an. Ein Kandidat für den schlechtesten Film des Jahres. Und, liebe Werbung: Auch wenn ihr auf das Wortspiel „bärvers“ total stolz seid, das hat mit pervers nichts zu tun. Das ist furchtbar verklemmt und spießig.


Ein FILMtabs.de Artikel