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Feuerherz
Herzlos
Bereits im Vorfeld zur Premiere auf der letztjährigen Berlinale sorgte „Feuerherz“ für Wirbel. Es kamen Zweifel am Wahrheitsgehalt der autobiographischen Romanvorlage von Senait G. Mehari auf. Die Verfilmung von Luigi Falorni, der zuvor gemeinsam mit Byambasuren Davaa „Die Geschichte vom weinenden Kamel“ erzählte, lehnt sich jedoch nur lose an die erfolgreiche Romanvorlage. Zu lose, wie sich leider herausstellt, denn es gelingt Falorni nicht, seiner Nacherzählung der Erlebnisse einer Kindersoldatin im Eritrea-Konflikt Menschlichkeit einzuhauchen.
Mit seltsamer Distanz zeigt er, wie aus einem unbedarften Mädchen eine Tötungsmaschine wird. Die zehnjährige Awet wird aus dem wohlbehüteten Leben in einer Klosterschule gerissen und in die Kampftruppe „Töchter Eritreas“ geworfen. Zunächst ist sie begeistert und protestiert lautstark, als ihr und den anderen Kindern nur Holzgewehre zur Übung gegeben werden. Als der Tod jedoch Einzug in ihr Leben hält, beginnt sie sich zu wehren.
Regisseur Falorni gelingt es in keinem Moment echte Anteilnahme für die Figuren zu entwickeln. Stattdessen sind dem gelernten Kameramann die eindrucksvollen Bilder der afrikanischen Savanne wichtiger. Doch eine solche Thematik verlangt weit mehr, als „Feuerherz“ zu bieten hat.
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- Publiziert von:
- Lars Tuncay, 31.01.2009 / 7:55
- Rubrik:
- Kritiken LT
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