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Ehren-Leopard für Wenders

Wim Wenders wird beim 58. Internationalen Filmfestival von Locarno (3. – 13. August 2005), das gestern mit dem indischen Bollywood-Spektakel “The Rising – Ballad Of Mangal Pandey” eröffnete, einen Ehrenleoparden für sein Lebenswerk erhalten. Dem erfolgreichsten deutschen Autorenfilmer unserer Zeit wird die Auszeichnung auf der Open-Air-Bühne der Piazza Grande überreicht, zu den Ehren des in den USA lebenden Regisseurs zeigt das Festival Wenders neuestes Werk, “Don’t come knocking”. Die kunstreiche Hommage an den Westen der USA feierte in Cannes ihre Premiere.

Insgesamt werden neunzehn deutsche Filme und deutsch-internationale Koproduktionen beim 59. Internationalen Filmfestival Locarno zu sehen sein, das sich erneut als gutes Pflaster für den deutschen Film erweist. Von den vier (Ko-) Produktionen im Wettbewerb bis zu Kurzfilmen in den Nachwuchsreihen zeigt sich ein Spektrum des deutschen Filmschaffens. Auch drei NRW-Produktionen starten im Programm des Schweizer A-Festivals, das den Nachbar-Filmen immer viel Glück brachte: 2003 erhielt “Das Wunder von Bern” den begehrten Publikumspreis, 2004 machte “Die syrische Braut” es ihm gleich. In der viel beachteten “Kritikerwoche” feiert Douglas Wolfspergers Kino-Doku “War’n Sie schon mal in mich verliebt?” ihre Uraufführung. Die Produktion der Kölner Icon Film (in Koproduktion mit dem WDR und der Wiener epo-film) zeichnet das bewegte Leben des Kabarettisten Max Hansen nach. Durch das Musical “Im weißen Rössl” um 1930 in Berlin zum Star geworden, trieben ihn kabarettistische Streiche und seine jüdische Abstammung schon bald in die Emigration nach Wien und später nach Skandinavien.

Die groß angelegte Retrospektive vom Münchener Filmhistoriker Stefan Drössler feiert den 90. Geburts- und 20. Todestag von Orson Welles mit allen bekannten und den vielen unvollendeten Werken, den Radio- und Theaterarbeiten dieses genialen Multitalents. In täglichen Diskussionen mit Fachleuten und Weggefährten wird man versuchen, das gewaltige Welles-Werk zu fassen.