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Filme aus dem Computer

Dabei brauchen wir das alles nicht mehr, da die Filme in"Basementwood", im digitalen Hobbykeller, viel einfacher "gedreht"werden können. Das Computerermagazin "MacWorld" titelt einenSonderdruck mit "Digitale Medienproduktion im Umbruch" und stelltSoftware vor, mit man für wenig Geld sein eigener Regisseur undProduzent wird. Die muß keineswegs 21.000 Dollar kosten, wiedas Programm "Houdini", mit dem von "Sony Pictures Imageworks"atmosphärische Effekte in "Contact" gezaubert wurden. Auch ohneSoftimage, der Software mit der Studios wie etwa ILM oder DisneyProductions tricksen, und mit der fast alles von "StarshipTroopers" bis "Titanic"verändert wurde, geht es.

Die professionellen Softwarehersteller bieten immer mehr Versionenfür den Heimgebrauch an, sodaß die von George Lucasentworfene Vision einer kommenden Star Wars-Version "aus der Garage"ganz nahe scheint. Genau diese Kult-Trilogie nahm sich derdreißigjährige Kevin Rubio zur Vorlage für seineParodie "Troops". Die zehn Minuten voller Effekte kosteten nur 1200Dollar - für Herstellung UND Marketing! Die Wired-Ausgabe vomJuni meldet, daß "Troops" komplett (über 24 MB!) oder inTeilen mehrere tausend mal täglich aus dem Internetheruntergeladen wird. Rubios Partner Shant Jordan und Patrick Perezarbeiteten vorher an Spezialeffekten des TV-Science Fictions "Babylon5". Ihr "Studio" war keine teure Workstation sondern nur ein etwasaufgemotzter Heimcomputer. Jetzt verdienen Softwarepiraten, die denFilm auf Video ziehen, an der Arbeit.

Jan C.Nickman schuf auf handelsüblichen PowerMacintosh-Rechnern den ersten abendfüllenden Heimcomputerfilm."Planetary Traveler" ist wieder ein Science Fiction - künstlicheWelten scheinen den Programmen mehr zu liegen als realistische. ZweiJahre arbeitete Nickman mit mehreren "Digital Artists" zusammen. DasBerechnen eines Bildes dauerte 20 Minuten, was sich bei 30Videobildern pro Sekunde zu 50.000 Stunden Rechenzeit addierte.Leonard Maltin zeigte sich vom Endprodukt, das auf Video und DVDvertrieben wird, begeistert: "Hypnotic and exiting to watch ..."

Vor diesen Hintergründen ist es auch verständlich,daß ein eigenwilliger Special Effects-Künstler wie ScottBillups ("Mighty Morphin Power Rangers") von Hollywood gedrängtwird, einen 20 Millionen Dollar-Film auf Basis der Trilogie"Software" zu realisieren. Oder ein Entwickler von Computerspielenwie Chris Robert. Der Dreißigjährige wird als ersterVideospiel-Autor bei einer Major-Produktion Regie führen. Dabeiverfilmt er sein Erfolgsspiel "Wing Commander" für Fox undläßt die Special Effekte von seiner Firma "Digital Anvil"auf Basis des Computerspiels realisieren. Ein moderner Orson Welles?Der hatte allerdings letztendlich nie soviel Macht über seineBilder.

Weitere digitale Produktionen:

A Bug's Life Pixar gibt sich gar nicht erst mit Realbildern ab undstartet den "ToyStory"-Nachfolger von John Lasseter im November 1998. "A Bug'sLife" hat eine Ameise als Helden und wird wohl wieder mit rasantentwickelter Technik erstaunen. Einen Oscar erhielt die knappvierminütige Pixar 3-D Computeranimation "Geri's Game" in derein alter Mann mit sich selbst Schach spielt. Regisseur Jan Pinkavaverfolgte das Ziel, die Gesichtszüge und die Bewegung derKleidung möglichst realistisch zu imitieren. Ausschnitte gibt esim Internet.

T-Rex Richtig viele Bits bewegt Brett Leonard, der Regisseur von"Der Räsenmähermann" und "Virtuosity": SeinSpielgefährte von "Godzilla" heißt "T-Rex" und befindetsich im Stadium der Postproduktion. "T-Rex" schlägt seine Dino-und Monster-Rivalen schon im Bildformat. Für Imax 3-Drealisiert, arbeitet jedes Bild des querlaufenden 70mm-Films miteiner Auflösung von 4.096 Bildpunkten - doppelt so viel wie derStandard. Um noch mehr Zahlengröße anzuführen - waszählt sonst? - verschlingt "T-Rex" mit 3 Tetrabyte das Dreifachedes Speichers, den "Vergessene Welt" benötigte. Bleibt nur dieFrage, wieviel Tetrabyte ein guter Film braucht?

Wird fortgesetzt ...

Links: Troops - http://www.theforce.net/troops/
Planetary Traveler - http://www.thirdplanet-inc.com/ptuniv.shtml
Geri's Game - http://www.awn.com/oscars/geri.mov
T-Rex - http://www.filmzone.com/TREX/main.html


Eine Kritik von GünterH. Jekubzik

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