Die Zukunft hat ein altes Herz

David Wittenbergs atmosphärische Erinnerung an Walter Benjamin war einer der Filme, an deren Existenz im Fernsehalltag man nicht mehr glaubte. Wohl deshalb überraschten die langen Einstellungen mit Bildern, die für den schnellen Blick leer erschienen, erst zur Fernsehnacht. Während der gelesenen Texte - von Benjamin und seinen Briefpartnern in der Exilzeit - verweigerte sich der Autor Wittenberg eindeutiger "Belegbilder". An ihre Stelle traten regungslose Aufnahmen von nassem Pflaster oder blutroter Erde, Stimmungseindrücke zu Benjamins verzweifelter Flucht vor der nationalsozialistischen Herrschaft. Eindrücke, die nicht nur eigenen Assoziationen offenstanden, sie vermittelten Eingeweihten auch weitere Hinweise für ein individuelles Erleben dieses Dokumentarfilms, "Walter Benjamin zum Gedächtnis".

Selbst wenn solche Filme im Fernsehen den meisten ein Grund zum Abschalten sein mögen, ist es erfreulich, daß für die anderen solche Beiträge noch mach- und zeigbar sind.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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