Wilde Herzen

Fr. 1994 (Les roseaux sauvages) R+B: Andre Techine, 110 Min.

Für die Arte-Reihe "Tous les garcons et les filles de leur age" inszenierten neun französische Filmemacher Szenen ihrer Jugend von den frühen sechziger Jahren bis zu den Neunzigern. Vier Folgen wurden auch als längere Kino-Versionen realisiert, unter ihnen "Wilde Herzen" von Andre Techine ("Meine liebste Jahreszeit"), der seine Jugend in der Zeit des Algerien-Krieges erlebte.

Die Jungen und Mädchen Techines bewegen sich seltsam sicher in den unübersichtlichen Strudeln von Anziehung und ersten sexuellen Erlebnissen; von politischen Positionen; von Tod, Trauer und Schuld. Spröde, unprätentiös und unerwartet, so wie Maite auf eine schockierende Enthüllung ihres Freundes reagiert: "Was zwischen uns ist, zählt." Techines fesselt nicht mit ausgereizter Dramatik, sondern verzaubert mit leiser Hingabe an reifenden Figuren, an die Schönheiten der Landschaft und des Lichts. Sein eleganter Stil, das wundervolle Schimmern in der auflösenden, Überraschungen bergenden Flußszene am Ende lohnen die aufgebrachte Geduld.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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