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Wild Things

USA 1998 (Wild Things) Regie John McNaughton

Der von allen Mädels umschwärmte Dozent Sam Lombardo(Matt Dillon) scheint in eine böse Falle zu geraten. Seineblonde Schülerin Kelly Van Ryan (Denise Richards) versuchtimmer, ihn alleine zu erwischen. Als es einmal gelingt, blendet dieKamera aus und zeigt uns dann, wie eine verstörte Kelly mitangerissenem T-Shirt das Haus verläßt. Es kommt zu einerAnzeige wegen Vergewaltigung, die mächtige Mutter Sandra VanRyan (Theresa Russell), die in allen Aufsichtsräten sitzt,schmeißt den hilflosen Sam aus Job, Wohnung und Segelclub. Alsauch Suzie Toller (Neve Campbell),eine weitere Schülerin, von einer Vergewaltigung durch Samberichtet, scheint der Fall klar. Doch der eigentlich unfähigwirkende Anwalt Ken Bowden (Bill Murray) bringt einebetrügerische Absprache der beiden Mädchen ans Licht.

Das übertriebene Verwirrspiel hat die Substanz eineseinstündigen TV-Krimis, wobei mir die Wenden und Tricks einesColumbo lieber sind als die platten Dreingaben von "Wild Things". DerFilm wird als "erotischer Thriller" verkauft - und tatsächlichbleibt es bis zum Ende spannend, wann ob es denn überhauptErotik geben wird. Oder glaubten die Macher, es reicht, wenn jungeFrauen im Badeanzug aus dem Pool steigen und sich auf der LeiterBrust voran in die Kamera hineinräckeln?

So langweilt ein überlanges Vorspiel, bis es die ersteÜberraschung gibt: Wenn das Drehbuch nicht mehr weiterweiß, werden alle Karten neu gemischt, aus Gut wird böseund vor allem die Zuschauer werden immer wieder reingelegt. So wenigwie die angeblich vergewaltigten Mädchen ernstgenommen werden,ist der Film überhaupt ernstzunehmen. Kevin Bacon muß beisoviel Unlogischem als recherchierender Cop (Ray Duquette) dummaussehen. "Frauen lügen!" läßt sich zwischendurch alsErkenntnis notieren.

McNaughton, der einst "Henry:Portrait of a serial killer" sowie "MadDog and Glory" inszenierte, drehte unter der Sonne Floridas sehrglatte, uninteressante Bilder: Eine Highschool, die aussieht wieClub-Urlaub; dumme Schulmädchen, die ihren Lehrer anhimmeln. DerAbstieg Sams vom Club der Reichen zur schäbigen Drecksbarverläuft mit unübersehbar dick aufgetragenen Zeichen.


Eine Kritik von GünterH. Jekubzik

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