Was nützt die Liebe in Gedanken

BRD 2003 (Was nützt die Liebe in Gedanken) Regie Achim von Borries mit Daniel Brühl, August Diehl, Anna Maria Mühe 89 Min. FSK ab 16

Drei der jungen Stars des deutschen Kinos - August Diehl, Daniel Brühl und Anna Maria Mühe - spielen ein gefährliches Schüler-Trio im Berlin der Zwanziger. Der Dichter Paul Krantz (Brühl), verbringt das Wochenende beim Klassenkameraden Günther Scheller (Diehl) und dessen Schwester Hilde (Mühe). Ein zynisches, reiches Geschwisterpaar trifft auf den von Anfang an verlorenen Romantiker. Verloren vor allem an Hilde, an ihr freches Püppchen-Gesicht mit abgrundtiefen blauen Augen (erkennbar die Tochter von Ulrich Mühe), an eine unzügelbare Liebeslust. Die dekadenten Schellers sind noch keine zwanzig und doch des Lebens schon so müde. Während Hilde an diesem Wochenende Paul den Kopf verdreht und sich mit ihrem "Suppenkasper" Hans vergnügt, wird Günther immer bitterer, denn auch er liebt Hans.

Nach einer exzessiven Nacht mit Absinth und reichlich Liebe, wird es zwei Leichen und einen Angeklagten geben. Denn Günther und Hans schlossen ein Bündnis: In dem Moment, wo sie keine Liebe mehr hätten, ihrem Leben ein Ende zu setzen und diejenigen mit in den Tod zu nehmen, die ihnen die Liebe raubten.

Achim von Borries filmische Poesie mit vielen Gänsehaut-Momenten taucht in einen Rausch purer Emotionen ein. "Was nützt die Liebe in Gedanken" feiert mit einer Generation und wacht verkatert auf. Es ist eine Generation, die auf ihre Ohnmacht gegenüber den Gefühlen mit einer wahnsinnigen Radikalität antwortet. Das Spiel, die Inszenierung, Ausstattung, Musik - alles gelang ohne einen falschen Ton. Es ist ein packender, spannender, berauschender und ernüchternder Film, der eine - mit Daniel Brühl auch personelle - Fortsetzung des Erfolges von "Good Bye, Lenin" werden könnte.

http://www.liebe-in-gedanken.de


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

realisiert durch

Ein Service von

arena internet service

FILMtabs-Logo