Das wahre Sexualleben der Belgier

B 1994 (La vie sexuelle des Belges 1950 - 1978) R+B: Jan Bucquoy, 84 Min.

Das Land, dem "Toto, der Held" entsprang, schenkt uns außer Fritten und ... und ... Fritten jetzt einen weiteren wunderbar tragikomischen Helden: Jan Bucquoy. Autobiographisch schildert dieses Enfant terrible, das die belgische Kulturszene nicht nur mit einem Unterhosen-Museum provozierte, seine triste sowie sexuell eher leblose Kindheit und Jugend. Bitter klatschen ihm die Ohrfeigen der Mutter und des Lebens ins behäbige Gesicht. So würde Woody Allen filmen, hätte ihn ein böser Witz nach Belgien verschlagen. Dabei sind die umwerfend trockenen Szenen eigentlich gar nicht komisch und außerdem nicht nur komisch: Langjährige Frustrationen im Kontakt mit dem anderen Geschlecht führten auch zu einigen Erkenntnissen, die mindestens so wertvoll sind wie belgische Fritten. Jan Bucquoy legte in seinem rundherum gelungenen, außerordentlich guten Erstling zusätzlich so viel filmischen Kunst hinein, daß mit mehrmaligem Besuch ganz schnell der zweite Teil finanziert werden sollte.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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