Von Mäusen und Menschen

USA 1992, (Of mice and men) Regie: Gary Sinise, 115 Min.

Nach "Of mice and men" von Lewis Milestone (1939) ist dies die zweite Verfilmung der Novelle von John Steinbeck. Regisseur und Hauptdarsteller Gary Sinise läßt dabei die Depression der 30er Jahre irgendwo hinter den goldbeschienenen, sanften Hügeln eines schönen (Marlboro-) Landes verschwinden. So trampen die seltsamen Freunde Lennie (John Malkovich) und George (Gary Sinise) scheinbar aus reiner Lust an der freien Natur von Farm zu Farm. Lennie ist ein geistig langsamer, aber sehr sensibler Riese. Ein großes Baby, daß mit seinen Riesenkräften und unkontrollierten Handlungen jeder übelwollenden Umgebung ausgeliefert ist. George denkt und spricht für ihn, muß mit Lennie fliehen, als eine Frau dessen ungelenke Annäherung mißversteht. Auf einer neuen Farm integrieren sie sich schnell in die Männergemeinschaft. Ein rauhes, aber glückliches Leben scheint möglich, wenn da nicht der jähzornige Juniorchef und seine frustrierte Frau wären ...

Nach Steinbeck ist dies ein Film über harte Männer, ernst, verschlossen und nicht besonders gefühlsbetont. Doch vor allem John Malkovich spielt so gewaltig, daß die vielen einfältigen Züge der Geschichte glatt vergessen werden. Der Unterschied zwischen dem tumben, stotternden Lennie und Malkovichs Verführer in "Gefährliche Liebschaften" zeigt, was Schauspielkunst vermag. Dieser Kraft und der psychologisch guten Entwicklung verdankt "Von Mäusen und Menschen", daß er fesseln und bewegen kann.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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