Unzertrennlich

USA 2003 (Stuck on You) Regie Peter Farrelly, Bobby Farrelly mit Matt Damon, Greg Kinnear, Eva Mendes 118 Min. FSK ab 6

In ihren Scherzen kennen die Farrelly-Brüder keine Scham- oder andere Grenzen. Je nach Story gelingt dabei die Komödie ("Alle lieben Mary") oder es rutscht in "dumm und dümmere" Albernheit ab. Mit der Geschichte zweier Brüder, die wirklich "Unzertrennlich" sind, bekommt der respektlose Humor der Regie-Brüder eine persönliche Note.

Als siamesische Zwillinge führen die Brüder Bob (Matt Damon) und Walt Tenor (Greg Kinnear) ganz selbstverständlich ein normales Leben. Sie haben ihre Verabredungen, ihre Hobbys und fragen beim gemeinsamen Joggen nach, was der andere gestern denn so gemacht habe! Der stille Bob kann ja nicht wissen, was der ihm an der Hüfte angewachsene Walt mit wieder einer neuen Frauenbekanntschaft angestellt hat - Bob war eingeschlafen. Es ist reichlich albern, wie die beiden Unzertrennlichen unerschütterlich so tun, als ob sie eigene Leben und eigene Erlebnisse hätten. Aber es ist in der Beharrlichkeit auch durchaus beeindruckend. Genau wie die Burger-Brater-Performance der Brüder in ihrem Imbiss. Völlig schräg wird es erst abends, wenn Walt als Star der Laienbühnen auftritt und Bob sowie dessen furchtbares Lampenfieber hinter sich herschleift. Doch mit diesen Verrücktheiten haben die Farrelly-Brüder ihr Pulver längst noch nicht verschossen, denn Walt will nach Hollywood und Bob entschließt sich, ihn zu begleiten: Er könne ja als sein Stuntdouble arbeiten!

Man muss diese Paradoxien im Bild sehen, um den Zustand zwischen ungläubigem Kopfschütteln, verstörtem Grinsen und lautem Lachen nachzuempfinden, in den "Unzertrennlich" versetzt.  Selbstverständlich ist da nichts "PC", also "political correct", höchstens der Scherz, dass sie keine siamesischen Zwillinge seinen, sondern Amerikaner. Doch diesmal können sich die Farrellys alles erlauben, denn unter dem Motto "Gegensätze ziehen sich an" haben sie das Gegensatzpaar aus dem Schüchternen (Matt Damon!) und dem Aufreißer zusammengebunden. Das gibt genügend Inhalt und wenn am Ende Trennungsschmerz hinzukommt, sogar Sentiment, um zügellosen Humor auszubalancieren.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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