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Unter Fremden

Kanada 1990 (The company of strangers) Regie Cynthia Scott, 101 Min.

Aus einer Landschaft im Nebel lösen sich schemenhaft lachende Gestalten. Es sind sieben alte und eine jüngere Frau. Mit ihnen kommt ein Film wie aus einer anderen Welt: "Unter Fremden". Auf der Suche nach einem Haus der Jugend strandete der Bus der Frauengesellschaft mitten in der Natur. In einer schön verfallenen Hütte richten sich die acht ein - mit minimalen Mitteln und ohne jede Hektik oder Dramatik. Halb-dokumentarisch eröffnen die würdevoll gealterten Frauen ihr Leben: Die lesbische Künstlerin Mary, die nach dem ersten Kind Hausfrau blieb, die Nonne Catherine, mit ihrer unergründlichen Lebenskraft oder die immer fröhliche Cissy, die nach einem Schlaganfall erst gehen und sprechen lernen mußte - keine bleibt uns fremd. Und "Unter Fremden" beweist dabei: "Jedes Leben ist interessant!". Die intensiven Erzählungen des Erlebten mit ihren schönen Menschenbildern bettete Regisseurin Cynthia Scott in idyllische Naturaufnahmen, die manchmal in der Kraft mit denen von Tarkowskij vergleichbar sind. Dieser außergewöhnlich ruhige und schöne Film (Preisträger Mannheim 1991) lebt von seinen Darstellerinnen, die allesamt Laien sind.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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