Ungeküßt

USA 1999 (Never been kissed) Regie Raja Gosnell, 101 Min.

Josie Geller (Drew Barrymore), die ordnungsliebende Redaktionsangestellte, die als 20-Jährige alte Jungfer Kissen stickt und sich allabendlich mit ihren Schildkröten unterhält, bekommt die Chance ihres Lebens: Sie darf für ihre erste Undercover-Story, für ihre erste Story überhaupt, zurück zur High School. Dabei war High School die Hölle. Und auch im zweiten Durchgang findet sie als blindes Huhn jedes Fettnäpfchen. Ganz wie der Film, der seinen groben, simplen Humor aus der Schulzeit konserviert hat.

Josie landet zielsicher in der Gruppe der intelligenten Loser, steigt aber mit Hilfe ihres supercoolen Bruders Rob (David Arquette) um in die Klasse der schicken Tussen, bevor sie geläutert alle Masken fallen läßt. Selbstverständlich ist alles ganz verwickelt, weil die Redaktion per Knopfkamera die Entwicklung begeisterter verfolgt als das Kinopublikum und der ach so süße Literaturlehrer auch furchtbar anständig bleibt. Ein paar wirklich witzige Sachen gibt es auch, zugegeben. Zum Beispiel den Abschlußball, dicht gefüllt mit sagenhaft guten Kostümen zum Thema Liebespaare der Geschichte. Und den Abspann mit den angeblichen Highschool-Fotos aller Beteiligten.

Wir lernen: 1. Verkleidung kann befreiend sein. 2. Wenn man mit unglaublicher Maske in den Rückblenden seinen Star (an dem man nach diesem Film mächtig zweifelt) zum albernen, pickligen Pummelchen macht, kommt oft ein albernes, dünnes Filmchen heraus. Wer aber trotzdem noch nicht genug von diese tollen Schulzeiten der Amerikaner hat, bleibt einfach die nächsten drei Jahre im Kino sitzen.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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